post-title Corridor II: Pachamama | Gruppenausstellung | insitu | 25.02.-13.05.2017

Corridor II: Pachamama | Gruppenausstellung | insitu | 25.02.-13.05.2017

Corridor II: Pachamama | Gruppenausstellung | insitu | 25.02.-13.05.2017

Corridor II: Pachamama | Gruppenausstellung | insitu | 25.02.-13.05.2017

bis 13.05. | #1066ARTatBerlin | insitu zeigt ab dem 25. Februar 2017 die Gruppenausstellung „Corridor II: Pachama“.

insitu stellt die kommende Ausstellung „Corridor II: Pachamama“vor. „Corridor II: Pachamama“ ist Teil des Zyklus IV, mit dem sich Ausstellungen als Korridore entwicklen, die zu wichtigen Momenten in der Zeit führen.

Im Jahr 2008 integrierte Ecuador als erstes Land weltweit die Rechte der Natur in seine Verfassung. Das Gesetz markiert eine Veränderung in der Art wie Menschen sich auf Natur beziehen, und ihr in all ihren Lebensformen das Recht anerkennen zu existieren, sich zu erhalten, und lebenswichtigen Zyklen zu regenerieren. Im Rahmen der Ausstellung zeigt insitu eine nie zuvor gezeigte Arbeit von Jimmie Durham, eine neue ortsspezifische Installation von Elsa Salonen sowie Werke von Justine Blau, Adrien Missika, Daniel Steegmann Mangrané und Hartmut Stockter.

Pachamama ist ein Begriff, den indigene Völker aus Südamerika als Bezeichnung der “Göttin” Mutter Erde verwenden. Dabei führte ihr Verständnis eines „buen vivir“ (gutes Zusammenleben) als eine Möglichkeit, Dinge in einem harmonischen Ganzen zu sehen welches die Natur mit einschließt, dazu, dass Ecuador 2008 als erste Regierung der Welt, die Rechte der Natur in Ihrer Verfassung mit aufgenommen hat. Dieser Schritt ist eine deutliche Perspektivänderung, denn laut diesem Gesetz, wird nun nicht mehr davon ausgegangen, dass sich der Mensch die Natur aneignen darf. Vielmehr soll sie in all ihren Lebensformen respektiert und ihr das Recht zurückgegeben werden zu existieren und sich in ihren Lebenszyklen zu erneuern. Corridor II nimmt dies als Ausgangsmoment und fragt: Was bedeutet es, die Natur nicht nur als Quelle für Ernten und wirtschaftlichen Wohlstand zu sehen, sondern sie als uns gleichberechtigten Partner anzuerkennen? Wie können wir diesen Partner überhaupt verstehen und uns in ihn hineinversetzen? Welche Art von verschiedenen Intelligenzen sind in der Natur enthalten?
 
Corridor II: PACHAMAMA ist Teil von Zyklus IV, der aus drei ehrgeizigen Ausstellungsprojekten besteht, die die Besucher in unterschiedliche Welten führen. Als Ausgangspunkt des Experiments dienen außergewöhnliche Momente – in Bezug auf wissenschaftliche Entdeckungen oder auch bekannte Ereignisse, die das gesellschaftliche Bewusstsein geprägt haben. Anhand dieser Augenblicke entwickelt insitu Ausstellungen, die Fakten, Folgen und Reflexionen rund um diesen einen sehr einzigartigen Augenblick versammeln. Besucher erleben eine fesselnde Reise zu ganz speziellen Wendepunkten. Dabei erforscht das Publikum auch die größeren Fragen, die von diesem Moment ausgehen. Alle drei Zeitpunkte untersuchen auf unterschiedliche Weise die Beziehung von menschlichen und nicht-menschlichen Welten und knüpft an die Idee der Menschen als Naturgewalt an – von Strategien zur Wiederherstellung verursachter Schäden an Ökosystemen, über Versuche das Mysteriöse und Magische der Erde zu verstehen.

JUSTINE BLAU
(geboren 1977 in Luxemburg, Luxemburg) ist eine virtuelle Welten-Entdeckerin. Mit Hilfe von Bildmaterial das sie während akribischer Suche aus dem World Wide Web schöpft, (er)schafft die Künstlerin dreidimensionale Modell-Skulpturen von unentdeckten, fremden Landschaften, die so niemals existieren würden. Die neue Arbeit der Künstlerin ist eine 1 zu 5
Papier-Replik eines über 390 Jahre alten Bonsais, der die erste Atombombe in Hiroshima überlebt hat und mittlerweile in Washington D.C. im Nationalen Bonsai Museum steht. Das Kultivieren eines Bonsai ist die Verbindung zwischen Hortikultur und Kunst und ermöglicht es, dass ein von Menschenhand gepflegter Baum überhaupt ein derart hohes Alter erreichen kann. Dieser spezifische Bonsai ist noch viel mehr: Ein Zeichen der Freundschaft zweier ehemals verfeindeter Nationen und
ein Beispiel dafür, dass Natur unverwüstlich sein kann.

Bei JIMMIE DURHAMs (geboren 1940 in Washington, Arkansas, U.S.A.) Kunst ist nicht immer alles so wie es auf den ersten Blick erscheint. Auch die Arbeit “My memory stick” reiht sich ein in den Werk-Kanon dieses reisenden “Sammlers”, der hier ein kleines Stück Holz als Anlass für ein visuelles Gedicht nimmt. Das Holz gehört (vielleicht) zu einer riesigen Sumpfzypresse aus dem Wallfahrtsort Chalma (Mexiko) und verleiht den über 200 Jahre alten Ich-Erzähler dazu, über die Kraft dieses besonderen Baumes, seine Kindheit und seine Begegnungen im Leben zu erzählen. Besonders der letzte Abschnitt bekommt eine tagesaktuelle Brisanz: Ohne Vergangenheit kann man die Zukunft nicht bauen, mahnt der weise Erzähler/Künstler.

ADRIEN MISSIKA (geboren 1981 in Paris, Frankreich) sammelt die Inspiration für seine Werke während seiner Reisen. Durch eine immersive Betrachtung gibt er in seiner Arbeit eine subjektive und kritische Analyse der verschiedenen Kulturen, denen er begegnet, und ihrer Art der Koexistenz in einer gegebenen natürlichen Umgebung. Durch ein breites Spektrum von Medien – meist Fotografien, Videos und Installationen – lässt Missika neue Szenarien entstehen, in dem er verschleierte
Fehlfunktionen des harmonischen Zusammenlebens hervorruft. In „Navitech“ (2016) werden die magnetisierten Nadeln zu Kompassen: Nur eines von vielen Beispielen, dass natürliche Kraft auf menschliche Eingriffe verzichten kann.

ELSA SALONEN (geboren 1984 in Turku, Finnland) experimentiert mit einer Reihe poetischer Materialien – von Meteoritenstaub bis zu pflanzlichen Pigmenten, um Arbeiten zu schaffen, die die Hierarchie von Wissenschaft über Magie destabilisieren. In ihrer Forschung verbindet sie animistischen Glauben mit tiefer Ökologie, eine Anerkennung des menschlichen Lebens als nur eine von vielen gleichwertigen Komponenten eines globalen Ökosystems. Für “Corridor II: Pachamama” schafft Salonen eine neue ortsspezifische Installation, die sich aus lokalen Heilpflanzen zusammensetzt, die sie von spezialisierten Heilern, sogenannten ‘hierbateros’ auf traditionellen kolumbianischen Marktplätzen gesammelt hat. Mit dieser Arbeit präsentiert Salonen ein Glaubenssystem, in dem Naturgeister fähig und bereit sind, den Menschen zu heilen und auf eine Vernetzung des ganzen Planeten hinweisen.

DANIEL STEEGMANN MANGRANÉ (geboren 1977 in Barcelona, Spanien) wollte als Kind ein Biologe sein. Diese Verbindung zum endlosen Fluss des Lebens, mit seinen konstanten Wandlungen, fährt fort, seine künstlerische Sprache zu formen. In der Videoarbeit „Teque-teque“ (2010) wird eine einzelne horizontale Wanne des Regenwaldes gedreht. Die Richtung oder der Fokus ändert sich jedes Mal, wenn der Schrei des gefährdeten Teque-Teque Vogels ertönt. Einerseits wird die Technik verwendet, um die Struktur des Films selbst zu erforschen, während sie auf der anderen Seite eine
verwirrende und hypnotische Empfindung für Zuschauer darstellt, die das Gefühl haben, in den Regenwald und den Klang des Teque-Teque einzutreten.

HARTMUT STOCKTERs (geboren 1973 in Wilhelmshaven, Deutschland) humorvolle Zeichnungen, Skulpturen und Videos präsentieren Untersuchungen der Natur oder dafür vorgesehene Werkzeuge. Ähnlich wie in Kindergeschichten, erzählen Stockters Arbeiten von verborgenen, menschenähnlichen Welten der Natur wie beispielsweise der “Earthworm Ambulance” (2014) oder der „The Mole Defence Academy” (2015). In einer Form von Vintage-Ästhetik, die an Geschichten von Jules Vernes erinnern, öffnen Stockters Arbeiten so fantasievolle Untersuchungen der Natur. Für “Corridor II: Pachamama”
präsentiert Stockter das “Snail Chewing Listening Device” (2012). Besucher sehen eine riesige Metallschnecke, die an Kopfhörer angeschlossen ist und auf eine Pflanze gerichtet ist. Im Fenster von insitu platziert, präsentiert die Arbeit das Eingangswerk der Ausstellung und stellt die Frage, wie wir Natur zuhören können. insitu teilt mit, dass die dritte Ausstellung im Zyklus im Juni an der Kunsthal Viborg, Dänemark, als Teil des Progamms der Europäischen Kulturhauptstadt Aarhus 2017 stattfindet.

Vernissage: Freitag, 24. Februar 2017, 18:00 bis 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 25. Februar bis Samstag, 13 Mai 2017

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Bildunterschrift: Hartmut Stockter, Aflytning Af Sneglegnasken, 2012

Corridor II: Pachamama – insitu – Kunst in Berlin ART at Berlin

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