post-title Spencer Finch | Galerie Nordenhake | 29.04.–24.06.2017

Spencer Finch | Galerie Nordenhake | 29.04.–24.06.2017

Spencer Finch | Galerie Nordenhake | 29.04.–24.06.2017

Spencer Finch | Galerie Nordenhake | 29.04.–24.06.2017

bis 24.06. | #1307ARTatBerlin | Galerie Nordenhake zeigt ab dem 29. April 2017 die Ausstellung „Das Auge, was Du siehst, ist nicht ein Auge, weil Du es siehst, es ist ein Auge, weil es Dich sieht“ des Künstlers Spencer Finch.

Spencer Finch präsentiert in seiner Ausstellung neue Aquarelle, Zeichnungen, Fotoarbeiten, Installationen und eine raumfüllende Lichtarbeit, die tiefere Einblicke in seine umfassende und geistreiche
Auseinandersetzung mit Licht, Farbe und Wahrnehmung der letzten 30 Jahre ermöglichen.

Es sind die flüchtigen und schwierig zu fassenden Dinge, die den Ausgangspunkt von Spencer Finchs Arbeit bilden. Um das Licht zu sehen, welches andere vor ihm sahen, reist er zu kultur-geschichtlich bedeutsamen Orten, wie der Höhle von Lascaux mit den berühmten Höhlenzeichnungen und beobachtet den Sonnenuntergang, den die prähistorischen Künstler gesehen haben müßten. Er studiert das Grau der Decke über Sigmund Freuds Sofa oder betrachtet das Licht beim Sonnenaufgang in Hisarlik, dem Ort, wo das antike Troja gelegen haben soll. Die von ihm beobachteten Phänomene sucht er mit poetischer Sensibilität und wissenschaftlich anmutendem Forschungsdrang zu ergründen. Dabei reflektieren seine Arbeiten immer die Unmöglichkeit das Wesen der Dinge abschließend zu bestimmen, und bewahren in abstrakter Form die flüchtige Schönheit und Aura der beobachteten Welt.

Die umfangreiche Installation „Pollen“ bringt diverse Papierarbeiten und Fotos als Fragmente einer Einheit zusammen. Der Titel ist dem Gedichtband „Blüthenstaub“ (1798) des Dichters und Philosophen Novalis entlehnt, der das Fragment als künstlerische Form entwickelte und eine Verbindung von Wissenschaft und Poesie anstrebte. Finchs Installation entfaltet ein Kaleidoskop von heterogenen Beobachtungen sowie naturwissenschaftlichen und mathematischen Ideen und Fragestellungen. Die Studien reichen vom Problem der Quadratur des Quadrats bis zur Visualisierung des Dufts von Frühling, das Licht des Sterns Caph im Jahr der Geburt des Künstlers, der Farbe eines Traums, Lichtspiegelungen, dem Verlauf von Schatten wie auch der minutiösen Zeichnung der eigenen Iris des Künstlers. Die Subjektivität des Blicks, die der Ausstellungtitel in Form eines Zitats des Dichters Antonio Machado beschreibt, ist wesentlicher Ausgangspunkt für Finch. „Pollen“ lebt gerade von dieser unauflösbaren Spannung zwischen objektiver wissenschaftlicher Beobachtung, subjektiver Wahrnehmung und gelebter Erfahrung.

Eine vermutlich überraschende Interpretation von Ludwig Wittgensteins Notizen und Fragmenten zu Problemen von Sprache und Farbe, den „Bemerkungen über die Farben“ ist Finchs zweite Installation.
Wittgensteins sogenannte Farbrätsel wie „Rötlichgrün“ oder „Etwas weislich Klares“ sind hier ganz konkret durch lebende, entsprechend farbige Pflanzen veranschaulicht. Für die raumfüllende Lichtinstallation aus Leuchtstoffröhren besuchte Spencer Finch die Ateliers der so verschiedenen Künstler Kandinsky und Klee am Bauhaus in Dessau. Er bestimmte präzise die Farbe und Intensität des Nachmittagslichts in den Ateliers, die in einem Meisterhaus Wand an Wand lagen. Jeweils verschiedene rhythmisch farbige Filterbänder auf den Leuchtstoffröhren erzeugen exakt das Licht bei dem die Künstler arbeiteten. In der abstrakt anmutenden Fotoserie „Sunlight in a Room“ konzentriert sich Finch auf sein eigenes Atelier. Die 15 Fotos zeichnen ein subtiles Bild der visuellen Komplexität, die das einfallende Sonnenlicht im leeren Atelier erzeugt und machen ein scheinbar gewöhnliches Phänomen in seiner poetischen Unergründlichkeit als vielschichtiges Ereignis erfahrbar.

Spencer Finch wurde 1962 in New Haven, Connecticut geboren und lebt und arbeitet in Brooklyn, New York. Er nahm an der Folkestone Triennial, UK (2011) teil, sowie der 53. Biennale di Venezia (2009), der Turin Trienniale (2008) und der Whitney Biennial (2004). Das MASS MoCA, North Adams präsentierte im Jahr 2007 eine umfassende Überblicksausstellung seines Werkes mit dem Titel “What Time Is It on the Sun“ und ab Mai dieses Jahres die Langzeit-Installation “Cosmic Latte”. Zu seinen jüngsten Einzelausstellungen gehören: The Morgan Library and Museum New York, Montclair Art Museum; Turner Contemporary (alle 2014), Indianapolis Museum of Art, Indiana (2013), Museum of Art, Rhode Island School of Design, Providence (2012), The Art Institute of Chicago, Chicago; Museum of Contemporary Art San Diego; Emily Dickinson Museum, Amherst MA (alle 2011), Corcoran Gallery of Art, Washington DC und FRAC des Pays de la Loire, Carquefou (beide 2010). Zu seinen jüngsten öffentlichen Auftragsarbeiten zählen: “A Cloud Index”, Crossrail Paddington Station London (EÖ 2018), “The Western Mystery“, Olympic Sculpture Park, Seattle Art Museum (2017); “Lost Man Creek”, MetroTech Commons, New York (beide 2017), “Newton’s Theory of Color and Music (Goldberg Variations)“, Steinway, New York (2016), “Trying to Remember the Color of the Sky on That September Morning“, als einzige künstlerische Arbeit ausgewählt für das 9/11 Memorial and Museum, New York (2014), die Glasfassade für das Johns Hopkins Medical Center in Baltimore (2012) und “The River that Flows Both Ways” im High Line Park, New York (2009). Dies ist Spencer Finchs sechste Einzelausstellung in der Galerie.

Vernissage: Freitag, 28. April 2017, 18:00 – 20:00 Uhr 

Ausstellungsdaten: Samstag, 29. April – Samstag, 24. Juni 2017

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Bildunterschrift: Spencer Finch Bauhaus Light (Kandinsky’s Studio/ Klee’s Studio, afternoon effect), Detail, 2016, Fluorescent fixtures and filters, 309.88 x 51.56 cm | 122 x 20 1/3 in, Courtesy the Artist and Galerie Nordenhake Berlin / Stockholm

Ausstellungen Berliner Galerien: Spencer Finch – Galerie Nordenhake | ART at Berlin 

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