post-title Trisha Baga | MORE | Galerie Société | 07.11.2025-17.01.2026

Trisha Baga | MORE | Galerie Société | 07.11.2025-17.01.2026

Trisha Baga | MORE | Galerie Société | 07.11.2025-17.01.2026

Trisha Baga | MORE | Galerie Société | 07.11.2025-17.01.2026

bis 17.01. | #4848ARTatBerlin | Galerie Société präsentiert ab Freitag, 7. November 2025 (Vernissage: 06.11.) die Ausstellung „MORE“ der Künstlerin Trisha Baga.

Ein roter Faden in Trisha Bagas umfangreichem Schaffen ist die fortwährende Erforschung von Maschinen als narrative Wesen. Baga empfindet Empathie für die Werkzeuge und Systeme, mit denen sie arbeitet, und verwendet sie oft als Metaphern für Reflexion, Verbindung und Zerstörung. MORE, ihre sechste Einzelausstellung bei SOCIÉTÉ, hat ihren Titel von einem der ersten Wörter, die ein Kind spricht, sowie vom treibenden Wunsch hinter der technologischen Entwicklung: ständiger „Fortschritt“, mehr Daten, mehr Geschwindigkeit. Immersive 3D-Videos und Konstellationen aus Keramikarbeiten verwandeln den Galerieraum in einen ungewöhnlichen Computer-Desktop, durch den dessen tägliche Abläufe sichtbar bleiben. Diese Schwebe zwischen Alltäglichem und Bizarrem spiegelt sich in der zentralen Videoarbeit der Ausstellung wider, die Originalaufnahmen, Hollywood-Filme, gefundene Medien und Tonmaterial verarbeitet. Diese transparenten Schichten summieren sich zu einer fragmentarischen Geschichte einer heimischen Begegnung mit Außerirdischen, die sich inmitten umfassenderer Reflexionen über die seltsamen Ökosysteme und sich wandelnden Machtverhältnisse zwischen Mensch und Technologie entfaltet.

Diese Spannung zwischen dem Alltäglichen und dem Bizarren spiegelt sich im Titelvideo der Ausstellung wider, einer assoziativen und rekursiven Komposition, die Originalaufnahmen, Hollywood-Science-Fiction und gefundene Geräusche zu etwas verarbeitet, das Baga als „ein formwandelndes Anderes, das sich durch verschiedene Materialkörper bewegt“ bezeichnet. Form und Konzept des Werks sind geprägt von einem Machtkampf mit neuer Software, die darauf ausgelegt ist, vorherzusagen, anzudeuten und zu vervollständigen. Erstellt mit einem Bearbeitungsprogramm, das auf einer „primären Handlungslinie“ besteht, widersetzt sich MORE dieser hierarchischen Struktur mit einem fraktalen Erzählansatz. Seine geschichtete Konstruktion wird zur Metapher für den antagonistischen Zusammenprall zwischen menschlicher Intuition und der automatisierten Logik, die heute kreative Arbeit lenken will.

ART at Berlin-Galerie Société- Trisha Baga-Photo by Joe Clark

Installation View, Trisha Baga, MORE, 2025. Foto: Joe Clark.

Konzipiert als zyklische, sich regenerierende Schleife, bewegt sich MORE von den Tiefen des Meeres zu den gähnenden Weiten des Weltraums, von Höhlen zur Disney-Attraktion Carousel of Progress und verweilt im relativen Flachwasser eines urbanen Aquariums und der pulsierenden Energie von Partyszenen. Wechselnde Voiceover führen den Zuschauer: Mal stellt eine sanfte, elterliche Figur Fragen nach Ähnlichkeit und Unterschied, während andere Stimmen die Identitätsprüfung und den „Beweis der Menschlichkeit“ einfordern. Hunger und Spiegelung strukturieren diese fantastische Erzählwelt und verknüpfen Körper, Systeme, Geschichten und Bilder in ständigen Rückkopplungsschleifen. Diese Dynamik wird durch wiederkehrende Bezüge zu maschinellem Lernen und Fürsorge verstärkt: Baga zieht Parallelen zwischen Kindererziehung und dem Training von Technologie und beobachtet, wie beides auf Wiederholung, Fürsorge und Nachahmung beruht. „Wir haben Maschinen so erzogen wie Kinder, aber ohne Liebe, Fürsorge oder Respekt, und das spiegelt sich in unserer Beziehung wider“, bemerkt Baga. Aus dieser Perspektive betrachtet, nutzt die Technologie denselben menschlichen Instinkt für Verbindung, der einst das Überleben sicherte – einen unstillbaren Hunger. Dies spiegelt sich in einem Voiceover von MORE wider, das Jeff VanderMeers „Annihilation“ entnommen ist: „Sie erschafft aus unserem Ökosystem eine neue Welt, deren Prozesse und Ziele völlig fremd sind – eine Welt, die durch höchste Spiegelung funktioniert und sich auf so vielfältige Weise verbirgt, ohne dabei die Grundlagen ihrer Andersartigkeit aufzugeben, während sie sich anpasst.“

Über Trisha Baga:
Trisha Baga (geb. 1985 in Venice, Florida) lebt und arbeitet in New York. Baga erhielt den USA Fellowship Award 2024. Bagas Arbeiten waren Gegenstand von Einzelausstellungen im Pirelli HangarBicocca, Mailand, im CCC, Carpenter Center for the Visual Arts, Harvard College, Cambridge, in der Zabludowicz Collection, London, und im Whitney Museum of American Art, New York. Ihre immersive großformatige Malerei-Installation BODY CLOCK wurde 2021 auf der Art Basel Unlimited ausgestellt. Im selben Jahr beleuchtete ihre Videoinstallation HOPE am Tag der US-Wahlen die Fassade des Fridericianums in Kassel. Bagas Arbeiten waren Teil der Ausstellung HOPE im Museion in Bozen, kuratiert von Bart van der Heide und Leonie Radine, sowie der Ausstellung The Irreplaceable Human im Louisiana Museum of Modern Art in Humlebaek. Sie nahmen außerdem an Gruppenausstellungen im ARoS Aarhus Art Museum, Aarhus, in der Kunsthalle Wien, in der Biennale für aktuelle Fotografie, Ludwigshafen am Rhein, im PS1, New York, im Centre d’Art Contemporain, Genf, in der Europäischen Biennale für zeitgenössische Kunst, Zürich, und in der Julia Stoschek Foundation im ZKM, Düsseldorf, sowie an vielen anderen Orten teil.
Trisha Baga ist Teil einer Reihe öffentlicher Sammlungen, darunter die Aïshti Foundation, Beirut; das Astrup Fearnley Museum, Oslo; die Julia Stoschek Foundation, Düsseldorf; das Moderna Museet, Stockholm; das Museum für Moderne Kunst, Frankfurt; das Museum Ludwig, Köln; das Museum Hamburger Bahnhof, Berlin; das Walker Art Center, Minneapolis; das Whitney Museum, New York; und andere.

Vernissage: Donnerstag, 06. November 2025, 18 bis 20 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 07. November 2025 bis Samstag, 17. Januar 2026

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Bildunterschrift Titel: Trisha Baga, Video Still, 2025. Courtesy of the artist and SOCIÉTÉ.

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