bis 14.07. | #2443ARTatBerlin | Galerie Kremers präsentiert ab 3. Mai 2019 die Ausstellung The New Abstract – An Atlantic Bridge – USA – BERLIN mit Werken von Jonni Cheatwood, Taylor A. White, Robert Szot, Alan Neider, Taher Jaoui, Jenny Brosinski, Gregor Hiltner, Christian Achenbach
Wer hätte vermutet, dass ausgerechnet soziale Medien tragbare Brücken bauen? Instagram macht es möglich. Über dieses Medium entdeckte der „Künstler-Kurator“ Gregor Hiltner eine Vielzahl neuer amerikanischer abstrakter Maler, die mit erfrischender kreativer Freiheit in Technik und Komposition die große Tradition der abstrakten amerikanischen Malerei weiterführen und ihr – jeder auf seine Art – einen hochaktuellen Dreh geben. Dieser Gruppe korrespondiert eine Anzahl von in Berlin ansässigen Malern, die ähnliche Wege beschreiten. Es ist in diesen Zeiten nicht erstaunlich, dass diese Künstler schon lange in den sozialen Medien heimisch sind, sich kennen und schätzen. Das Schöpfen aus einem gemeinsamen Erfahrungsschatz, der sowohl in der Tradition als auch in der geteilten Erfahrung einer globalisierten Welt mit internationalen Märkten gefunden werden kann, ist der Anker, von dem aus die Künstler sich in verschiedene Richtungen auf den Weg machen.
Robert Szot, to gather flowers constantly, 2019,
71 x 46 cm monotype collage crayon and gouache on paper
Die künstlerischen Navigationsinstrumente sind komplex und speisen sich aus verschiedenen Wurzeln. So haben die Arbeiten des in Los Angeles lebenden Künstlers Jonni Cheatwood viel mit dem Gefühl der Spannung zwischen Zugehörigkeit und Fremdheit zu tun. Er kombiniert alte, nostalgisch anmutende Drucke mit bunten und in wilder Geste dick aufgetragenen farbigen Formen. Eine Nuance Nostalgie enthalten auch die Bilder des New Yorker Künstlers Robert Szot, dessen Collagen Klassiker im neuen Gewand sind. Die starke Dynamik der Bilder des französischen Wahlberliners Taher Jaoui wiederum entsteht aus dem Kontrast zwischen strenger wissenschaftlich – mathematischer Formsprache und kindlich – intuitiver Farb- und Formgebung. Die Vokabeln der Bildsprache in den Arbeiten des in Richmond lebenden Künstlers Taylor A. White wie des Berliner Künstlers Gregor Hiltner hingegen verweisen selten auf etwas außerhalb ihrer selbst und wenn sie auf etwas zeigen, dann hat dies oft eine absurde Wirkung. Sie stehen meist kompromisslos für sich selbst, und die Poesie der Komposition speist sich aus dem Widerspruch in Farbe und Form. Mit gleicher Radikalität und doch mit unendlich fein nuancierter Farb- und Formsprache arbeitet Jenny Brosinski in ihren teils minimalistisch anmutenden Kompositionen, in denen auch das Material, die Leinwand, zu Wort kommt.
Taher Jaoui, I´m gonna leave you, 2018, 180 x 160 cm, oil acrylic spray paint and charcoal on canvas
Jonni Cheatwood, it is a contingency plan eddy, 2019,
oil acrylic and charcoal on canvas sewn to fabric, 127 x 107 cm
Einen ausgesprochen poetischen Umgang mit besonderen Materialien schließlich finden wir bei dem New Yorker Künstler Alan Neider, der in seinen „Bag Paintings“ die verschiedensten, aus ihren Kontexten herausgelösten Stoffe und Accessoires in seinen bemalten Stoff- und Kleiderassemblagen zu neuem Leben erweckt. Allen gemein ist eine freche Collagetechnik, die auch der Berliner Künstler Christian Achenbach für seine bunten und vielschichtigen Raumverschachtelungen nutzt.
Wir freuen uns sehr auf diese Begegnung in der wirklichen Welt und laden Sie herzlich dazu ein!
Marie Christine Kremers
Vernissage: Freitag, 3. Mai 2019, 19:00 – 22:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 3. Mai bis Sonntag, 14. Juli 2019
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Bildunterschrift Titelbild: Gregor Hiltner, True Grid, 2018, 80 x 100 cm, oil and acryl on canvas
Ausstellung The New Abstract – An Atlantic Bridge – USA – BERLIN – Galerie Kremers | Contemporary Art – Zeitgenössische Kunst in Berlin – ART at Berlin