post-title SIRANI | Gruppenausstellung | Galerie Judin | 11.11.2023-13.01.2024

SIRANI | Gruppenausstellung | Galerie Judin | 11.11.2023-13.01.2024

SIRANI | Gruppenausstellung | Galerie Judin | 11.11.2023-13.01.2024

SIRANI | Gruppenausstellung | Galerie Judin | 11.11.2023-13.01.2024

bis 13.01. | #4119ARTatBerlin | Galerie Judin präsentiert momentan die Ausstellung „SIRANI“.

Dreizehn zeitgenössische Maler und ein fesselndes barockes Meisterwerk:

Ellen Akimoto, Alexander Basil, Norbert Bisky, Kyle Dunn, Adrian Ghenie, Christoph Hänsli, Hortensia Mi Kafchin, Brandon Lipchik, Lydia Pettit, Cornelia Schleime, Kiriakos Tompolidis, Hugo Wilson, Uwe Wittwer.

ART at Berlin - courtesy Galerie Judin - Norbert Bisky

Norbert Bisky Alex Goliath, 2023 Öl auf Leinwand 200 × 150 cm

Ein „Triumph des weiblichen Geschlechts, Juwel Italiens und Sonne Europas“ – so beschrieb Carlo Malvesi in seiner 1678 veröffentlichten Biografie Elisabetta Sirani, die 1665 im Alter von nur 27 Jahren starb. Er war nicht der einzige Bewunderer dieser außergewöhnlichen jungen Frau, die nicht nur 200 Gemälde hinterließ, sondern auch eine von ihr gegründete Kunstakademie für Frauen, die erste ihrer Art in Europa. Zu jener Zeit war die Welt der Kunst – ebenso wie die Welt der Politik und der Religion – eine Männerbastion. Die großen Meister – Michelangelo, Raffael, Caravaggio – hatten keine weiblichen Pendants. Die wenigen Ausnahmen – neben Sirani zum Beispiel Artemisia Gentileschi – mussten sich eine Ausbildung erkämpfen, die meist nur im väterlichen Atelier möglich war. So auch das Mädchen Elisabetta, das von Giovanni Andrea Sirani in der Kunst der Malerei unterrichtet wurde. Schon als Teenager entwickelte sie ihren eigenen Stil, sowohl künstlerisch als auch technisch, und baute sich geschickt ein internationales Netz von Kunden und Gönnern auf. Zu Beginn ihrer allzu kurzen Karriere konnte sie sich fast ausschließlich auf weibliche Mäzene verlassen – ein frühes Beispiel für feministische Solidarität. Sie führte genau Buch über ihre Ideen, Bilder und Verkäufe und übernahm mit 18 Jahren die Leitung des väterlichen Ateliers. Nur neun Jahre später starb sie an den Folgen eines unbehandelten Magengeschwürs, als von ganz Europa betrauerte „Maestra“.

 

ART at Berlin - courtesy Galerie Judin - Lydia PettitLydia Pettit Self-portrait as the Head of Medusa, 2023 Öl auf Leinwand auf Paneel ⌀ 150 cm

Die Ausstellung ist eine Hommage an diese außergewöhnliche Künstlerin, zu der dreizehn zeitgenössische Künstler jeweils ein Bild beigesteuert haben. Ihre Beiträge beziehen sich alle auf ein Werk von Elisabetta Sirani, das hier zum ersten Mal öffentlich ausgestellt wird: Davide con la testa di Golia entstand um 1655, vermutlich in Zusammenarbeit mit ihrem Vater, der den Protagonisten Hintergrund und Gegenstände hinzufügte, die von Elisabetta ausgeführt wurden. Die alttestamentarische Geschichte des jugendlichen Hirten, der, nur mit einer Steinschleuder bewaffnet, den Riesen Goliath erschlägt und anschließend enthauptet, war schon immer ein beliebtes Thema in der Kunst. Das Besondere an diesem Gemälde ist jedoch der weibliche Blick: Sirani verleiht dem zarten, androgynen Gesicht des jungen Helden einen nachdenklichen Blick – reumütig und vielleicht sogar mit Mitleid für den Besiegten. Kein Hauch von Triumph, kein Zeichen von Stolz auf das Erreichte, keine männliche Kaltblütigkeit. Vor dreieinhalb Jahrhunderten entwarf Sirani mit traditionellen Mitteln ein geradezu revolutionäres Bild des modernen Mannes – und damit ein Zeugnis für das Selbstverständnis starker Frauen am Beginn der Moderne.

Vernissage: Samstag, 11. November 2023 – 11:00 bis 18:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 11. November 2023 – Samstag, 13. Januar 2024

Zur Galerie

 

 

Bildunterschrift: Elisabetta Sirani, David with the Head of Goliath, c. 1655, Öl auf Leinwand, 130 × 97 cm

Ausstellung SIRANI – Galerie Judin | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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