post-title Max Beckmann im Dialog | Contemporary Fine Arts | 08.06.-13.07.2019

Max Beckmann im Dialog | Contemporary Fine Arts | 08.06.-13.07.2019

Max Beckmann im Dialog | Contemporary Fine Arts | 08.06.-13.07.2019

Max Beckmann im Dialog | Contemporary Fine Arts | 08.06.-13.07.2019

bis 13.07. | #2494ARTatBerlin | Contemporary Fine Arts zeigt ab 8. Juni 2019 die Ausstellung MAX BECKMANN IM DIALOG CECILY BROWN, ELLA KRUGLYANSKAYA & DANA SCHUTZ.

Das Bild Die Walküre von Max Beckmann steht exemplarisch für den Dialog, den diese Ausstellung inszenieren möchte. Es war eines der ersten Bilder, welches der Künstler nach seiner Ankunft in den Vereinigten Staaten malte. Mutmaßlich eine Darstellung von Beckmanns erster Ehefrau Minna Tube im Kostüm einer Wagnerschen Walküre verkörpert das Portrait der Opernsängerin als Kriegerin ein für die damalige Zeit sehr emanzipiertes Frauenbild.

Cecily Brown, Ella Kruglyanskaya und Dana Schutz, allesamt in den USA lebende bzw. geborene Künstlerinnen und seit Beginn ihrer künstlerischen Entwicklung Bewunderinnen von Max Beckmann, reagieren in dieser Präsentation auf das Werk des zu seinen Lebzeiten im Ausland als „deutschesten aller Künstler“ bezeichneten Malers. Wir freuen uns sehr, dass sich die Künstlerinnen auf dieses einmalige Ausstellungsprojekt eingelassen haben, das von Cecily Brown mitinitiiert wurde, und sind ausgesprochen dankbar über die zahlreichen Beckmann Leihgaben aus privatem und musealem Besitz.

Max Beckmanns Briefe an eine Malerin von 1948, eine von ihm kurz nach seiner Ankunft in den USA vor Studentinnen des Stephens College in Columbia gehaltene Rede, werden hier von drei Malerinnen des 21. Jahrhunderts metaphorisch beantwortet. Die Auseinandersetzung mit Beckmanns Œuvre schreibt sich in der Präsentation nicht vordergründig in die Werke von Brown, Kruglyanskaya und Schutz ein. Genau dies und die Tatsache, dass ihre Annäherungen nicht unterschiedlicher sein könnten, macht die Spannung dieser Präsentation aus.

Die Ausstellung wurde mitorganisiert von Siegfried Gohr, dem ehemaligen Direktor des Museum Ludwig und Kurator diverser musealer Ausstellungen zu Max Beckmann, der über den Künstler vielfach publiziert hat. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Snoeck Verlag mit Texten von Siegfried Gohr, Camila McHugh und Helene Hegemann und einem Vorwort von Nicole Hackert.

ART-at-Berlin---Courtesy-of-Contemporary-Fine-Arts---Max-Beckmann-1948---Privatsammlung-Schweiz
Max Beckmann, Die Walküre, 1948, Öl auf Leinwand,
109 x 79 cm | 43 x 31 in, Privatsammlung Schweiz

In den Leinwandbildern von Cecily Brown, die die Künstlerin für diese Ausstellung produzierte, ist der Einfluss von Beckmann eher atmosphärischer Art. Die Farbe schwarz, mit der Beckmann in seinen Werken seit den späten 1920er Jahren seine Figuren konturierte, ist in The Return of the Night Terror und den kleinformatigen Leinwänden sehr dominant, sein Einfluss macht sich bemerkbar in der nahezu apokalyptischen Stimmung, die diese Werke vermitteln. Dies sind, so die Künstlerin „dunkle Bilder für dunkle Zeiten“. Mit der Wahl des Triptychons lehnt sie sich an ein von Beckmann seit seiner Übersiedlung in die USA im Jahre 1947 häufig verwendetes Bildformat an. Für beide Maler stellt sich die Leinwand als eine Art Bühne dar, auf der Dramen, Tragödien und Komödien stattfinden, wofür sich das ursprünglich aus dem Altarbild entwickelte Format eignet. Die in der Ausstellung ebenfalls präsentierten früheren Zeichnungen und Skizzen von Brown sind wiederum direkte Referenzen zu Bildern von Max Beckmann in amerikanischem Museumsbesitz.

Die auf Ella Kruglyanskayas Bildern dargestellten Frauen bersten vor Vitalität, die Leinwände scheinen vor Energie fast zu explodieren – eine Qualität, die auch insbesondere Beckmanns späten Bildern zugeschrieben wird. Ihre Damen im Kaffee könnten Wiedergängerinnen des Beckmannschen Bildpersonals seiner diversen Bar- und Kaffeehausszenen sein. Die üppige Malerin in Kruglyanskayas Art Wench, Brunette grüßt selbstbewusst Beckmann an der Staffelei im Selbstbildnis vor grün in grünem Hemd. Ihre Protagonistinnen schlittern haarscharf am Klischee vorbei, die Malerin testet angstfrei die Grenzen zu schlechtem Geschmack aus. Mit großem Respekt für den Maler ironisiert sie dessen Darstellungen vom ewig lockenden Weib, die Kruglyanskaya mit dem Titel einer Papierarbeit als Outdated Fantasies karikiert.

Dana Schutz nimmt sich in ihren Bildern für die Ausstellung häufig wiederkehrender Motive von Beckmann an und führt sie in ihrem großformatigen Mid-Day zusammen. Direkte Referenzen sind hier zu finden zu Beckmanns Siesta in unserer Ausstellung. Auch das Thema Flucht und Überfahrt, welches in vielen Bildern des Künstlers immer wieder auftaucht und in den vergangenen Jahren an politischer Aktualität gewonnen hat, wird hier von Schutz aufgenommen. Wie im Beckmannschen Werk finden sich in ihren Bildern oft Hinweise und Vorahnungen auf die Weltpolitik. Diese wird weder illustriert noch kommentiert, schreibt sich in geradezu seismographischer Qualität eher metaphorisch ein. Mit den beiden Portraits The Traveler und Woman with a Doglehnt sie sich an eine im Werk von Beckmann essentielle Bildgattung an. Die Künstlerin teilt darüber hinaus die Passion des Künstlers für Druckgraphik – von beiden Künstlern zeigen wir ausgesuchte Beispiele ihres druckgraphischen Werkes.

Vernissage: Freitag, 7, Juni 2019, 18:00 bis 20:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 8. Juni – Samstag, 13. Juli 2019

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Bildunterschrift: Max Beckmann, Die Walküre, 1948, Öl auf Leinwand, 109 x 79 cm | 43 x 31 in, Privatsammlung Schweiz

Ausstellung Max Beckmann im Dialog – Contemporary Fine Arts | Galerieführer Berlin | Contemporary Art Guide | Exhibitions Berlin Galleries | ART at Berlin

Kommentare (2)

    1. Hallo Frau Dullenkopf,

      unseres Wissens nach sind insgesamt acht Werke von Dana Schutz in der Ausstellung zu sehen: drei Ölgemälde und fünf Radierungen. Sollten wir uns verzählt haben, bitten wir um Pardon. Wir empfehlen einen Besuch!

      Herzliche Grüße, Ihr Team von ART@Berlin

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