post-title Holger Zimmermann | The new beginning | Anna25 | 05.11.-16.12.2016

Holger Zimmermann | The new beginning | Anna25 | 05.11.-16.12.2016

Holger Zimmermann | The new beginning | Anna25 | 05.11.-16.12.2016

Holger Zimmermann | The new beginning | Anna25 | 05.11.-16.12.2016

bis 16.12. | #0867ARTatBerlin | Galerie Anna25 präsentiert ab dem 05. November die Ausstellung „The new beginning“ des Künstlers Holger Zimmermann.

Petticoats, Haartollen, schöne Autos – Die Magazine aus den 50er Jahren sind Oden an den Konsum, an die Ausgelassenheit und Sorglosigkeit der Nachkriegsjahre. Wenn Holger Zimmermann Bilder aus den Katalogen und Zeitschriften zu neuen Collagen zusammensetzt, wirkt die heile Welt plötzlich bedrohlich. Skurril, fast schon schaurig erscheinen die heiteren Motive, wenn sie aus ihrem Kontext enthoben und als Kunstwerk neu präsentiert werden. Die Bilder zeigen eine Welt hinter der Fassade des schönen Scheins.

„Ein Archiv der Alltagswelt“ – So ließe sich Holger Zimmermann Sammlung an Postkarten, Zeitschriften und Plakaten aus den 1950er- und 60er-Jahren bezeichnen. Sie dienen dem Autodidakten als Grundlage für seine Collagen und Digitaldrucke. Aus Porträts entstehen neue Gesichter, die fremdartig und dennoch eigenartig vertraut erscheinen. Zwei Köpfe verschmelzen zu einem neuen, das Ergebnis mutet grotesk an. Es ist ein schales Gefühl, das nach dem Betrachten bleibt.

Von der Pop-Art und seinen Vertretern wie Andy Warhol und Robert Rauschenberg inspiriert, widmet sich Zimmermann in seinen Malereien den Jahrzehnten rund um Wirtschaftswunder und Rock ’n‘ Roll. Fröhliche Motive wie Urlaubsszenen, ausgelassene Momente und geselliges Zusammensein zeigt Zimmermann auf unscharfe, kontrastreiche und teils düstere Weise. Aus ihrer Funktion als Werbung entledigt und auf Büttenpapier verfremdet wiedergegeben, wirken die Motive befremdlich. Die eigentlich heiteren Szenen muten zunehmend unheimlich an. Die Mischung aus nostalgischen Blick in die guten alten Zeiten und dem skurrilen Charme des Grotesken lässt eine einzigartige Atmosphäre entstehen, die den Betrachter nicht loslässt.

Nicht nur der Thematik und Motivik der Pop-Art ist der Künstler verhaftet, auch in der Vielschichtigkeit und Bandbreite orientiert sich Zimmermann an den großen Künstler der Konsumgeneration wie Warhol oder Polke. Zimmermann nutzt digitale Prozesse, um noch radikaler mit der Verfremdung umzugehen. In der Serie P.U.C. nimmt Holger Zimmermann Porträts aus den Pin-Ups der 50er und 60er Jahre und verändert sie fast bis zur Unkenntlichkeit. Menschliche Körper und Gesichter sind bei den Digitaldrucken noch im Ansatz zu erkennen, doch durch Abstraktion, verstärkte Farbigkeit und Struktur, wird die Vorlage der Dekonstruktion und dem Zerfall preisgegeben.

Zerstörung, Verfall und Vergessen, das sind Themen, die Zimmermann immer wieder aufgreift. Er weiß: Selbst die heiteren Stunden sind irgendwann nicht mehr als Erinnerungen. Wenn die Zeit unaufhaltsam vergeht, sind es die Gedanken, die bleiben. Egal, ob schöne Momente, geliebte Menschen oder gewohnte Orte, alles ist dem Vergehen untergeordnet. Als Erinnerung können sie zwar im Gedächtnis eines Menschen konserviert bleiben, doch nur für kurze Zeit. Nach und nach verblassen auch diese. Holger Zimmermann setzt mit seinen Werken ein Denkmal für Vergangenes. Mit seiner Kunst fordert er dazu auf, eine gedankliche Reise in die Vergangenheit zu wagen, doch gleichzeitig macht er dem Betrachter bewusst: Erinnerungen sind keine Wahrheiten. In verfälschter und beschönigter Weise sind sie letztlich nur subjektive Wünsche und Hoffnungen.

Vernissage: Freitag, 04. November 2016, 19:00 bis 22:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 05. November bis Freitag, 16. Dezember 2016

Finissage: Freitag, 16. Dezember 2016, 18:00 bis 21:00 Uhr

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Bildunterschrift: Dynamisch, 2015, Acryl auf Leinwand, 40 x 30 cm

Ausstellung Holger Zimmermann – Anna25 – Kunst in Berlin ART at Berlin

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