post-title Dui Jip Ki / 뒤집기 | Gruppenausstellung | Esther Schipper | 14.07.-31.08.2023

Dui Jip Ki / 뒤집기 | Gruppenausstellung | Esther Schipper | 14.07.-31.08.2023

Dui Jip Ki / 뒤집기 | Gruppenausstellung | Esther Schipper | 14.07.-31.08.2023

Dui Jip Ki / 뒤집기 | Gruppenausstellung | Esther Schipper | 14.07.-31.08.2023

bis 31.08. | #3962ARTatBerlin | Galerie Esther Schipper präsentiert ab 14. Juli 2023 die zweiteilige Ausstellung zeitgenössischer koreanischer Kunst Dui Jip Ki / 뒤집기 mit Werken der Künstler*innen Haneyl Choi, Hyunsun Jeon, Hong Joo Kim, Suyeon Kim, Taek Sang Kim, Lee Bae, Jin Meyerson, und Donghyun Sonin den Galerien in Berlin und Seoul.

In enger Zusammenarbeit mit Esther Schipper, Seoul, kuratiert, bringt Dui Jip Ki KünstlerInnen aus fünf Generationen zusammen, die in einer Vielzahl von Techniken arbeiten. Mit dieser Ausstellung, die kurz vor dem ersten Jahrestag der Eröffnung des Standortes in Seoul stattfindet, feiern wir die langjährigen Beziehungen der Galerie zu Korea.

Die Arbeiten aller acht KünstlerInnen (sieben in Seoul) knüpfen auf spezifische Weise an die traditionsreiche Geschichte der zeitgenössischen koreanischen Kunst an. Indem sie sich kritisch mit sozialen und politischen Ideen befassen, alternative konzeptionelle Strategien anwenden, sich mit untergrabenen Identitäten und parallelen Geschichtsbildern auseinandersetzen oder traditionelle Techniken und Materialien wieder aufgreifen, können die Werke in Dui Jip Ki als eine ästhetische Reise durch Ursprung, Entwicklung und Aufbruch verstanden werden.

ART at Berlin - Esther Schipper - Dui Jip Ki - Andrea Rossetti1Front: Haneyl Choi, Physically: vibe, humor, hormone, pheromone, stink, body language, 2023 Expandable foam, silicone, urethane urea resin, acrylic, styrofoam, steel frame, bronze wire 180 x 70 x 80 cm (excluding wire), Back: Presentation of works by Donghyun Son, Exhibition view: Dui Jip Ki / 뒤집기, Esther Schipper, Berlin, 2023,
Courtesy the artists and Esther Schipper, Berlin/ Paris/Seoul, Photo © Andrea Rossetti

Der Titel der Ausstellung, Dui Jip Ki, bezieht sich auf die Heterogenität der gezeigten künstlerischen Praktiken. Im Koreanischen hat der Begriff verschiedene handlungs-bezogene Bedeutungen. So wird der Akt des Umdrehens von etwas auf die andere Seite als 뒤집기, Dui Jip Ki, bezeichnet und hat mehrere Anwendungen; es kann sich auf etwas Alltägliches beziehen, wie das Wenden eines Pfannkuchens, aber auch auf einen Sinneswandel, eine Öffnung für alternative Ideen. Es ist außerdem der Begriff, der im traditionellen koreanischen Ringkampf verwendet wird, um einen Gegner mittels großer Kraftanstrengung in Rückenlage zu zwingen, um den Sieg zu erringen.

Die gängige Beschreibung der Entwicklung der koreanischen Kultur in den letzten fünfzig Jahren ist von Dichotomien geprägt. Der sozial-politische Ursprung des zeitgenössischen Korea und der zeitgenössischen Kunst in Korea wird von Gegensätzen wie Nord gegen Süd und Abstraktion (Dansaekhwa) gegen Sozialrealismus (Minjung) geprägt.

ART at Berlin - Esther Schipper - Dui Jip Ki - Andrea Rossetti2Presentation of works by Taek Sang Kim, Exhibition view: Dui Jip Ki / 뒤집기, Esther Schipper, Berlin, 2023, Courtesy the artist and Esther Schipper, Berlin/ Paris/Seoul,
Photo © Andrea Rossetti

Die in Dui Jip Ki ausgestellten KünstlerInnen finden innerhalb der traditionellen Medien Malerei und Skulptur Möglichkeiten, auf äußerst innovative und unkonventionelle Weise zu arbeiten. Vier Gruppen, nach ihrem konzeptionellen Ansatz geordnet, bilden die Struktur der Ausstellung: 1. Alternative Ursprünge, Künstler, die Wege gefunden haben, außerhalb der beiden etablierten Schulen von Minjung und Dansaekwha zu arbeiten: Hong Joo Kim. 2. Transformative Materialität: Künstler, die die Natur und natürliche Prozesse in ihre Werke einfließen lassen: Lee Bae und Taek Sang Kim. 3. Subversive Geschichtsbilder: Künstler, deren persönliche Geschichte und Identität bewusst verborgen oder problematisiert wurde: Jin Meyerson und Haneyl Choi. 4. Junge KünstlerInnen, die die koreanische Idee von New Tro oder New Retro nutzen, um mit traditionellen Methoden innovative Werke zu schaffen: Donghyun Son, Hyunsun Jeon und Suyeon Kim.

Der 1945 geborene Hong Joo Kim positionierte sich außerhalb der beiden dominierenden Kunstbewegungen der Nachkriegszeit. Seine Praxis ist experimentell und vielfältig und hat materielle und konzeptionelle Entwicklungen durchlaufen, die Performance, Assemblage, Skulptur, Installation und schließlich eine Rückkehr zur Malerei umfassen. Zu sehen sind Werke aus seiner Serie abstrakter und pflanzlicher Gemälde mit meditativem Charakter, die sowohl eine konzeptionelle Geste als auch eine Hommage an das künstlerische Können darstellen.

ART at Berlin - Esther Schipper - Dui Jip Ki - Andrea Rossetti3Presentation of works by Suyeon Kim, Exhibition view: Dui Jip Ki / 뒤집기, Esther Schipper, Berlin, 2023, Courtesy the artist and Esther Schipper, Berlin/ Paris/Seoul,
Photo © Andrea Rossetti

Sowohl Taek Sang Kim (geb. 1958) als auch Lee Bae (geb. 1956) repräsentieren eine zweite Generation der modernen koreanischen Kunst. Beide setzen in ihren künstlerischen Prozessen elementare und alternative konzeptionelle Transformationen ein und schlagen so eine Brücke zwischen der monochromen Malerei der Nachkriegszeit und der zeitgenössischen Kunst. Taek Sang Kim wendet einen Transformationsprozess von Wasser, Luft, Tuch und Farbe an, um Bilder mit intensiven, gesättigten Farben zu schaffen, die ihren ausgeklügelten konzeptionellen Herstellungsprozess nicht verraten und schließlich zu einer klaren und einfachen, eigenständigen Form führen. Lee Baes Werk würdigt die Rituale und Traditionen der koreanischen Kultur und des Handwerks. Er verwendet Holz, Feuer und Hanji (koreanisches Maulbeerpapier), um Skulpturen, Installationen, Zeichnungen und Assemblagen herzustellen, wobei die Holzkohle ein zentrales transformatives Material seiner Praxis darstellt.

Jin Meyersons (geb. 1972) Erfahrung als koreanische Waise in den USA – von amerikanischen Eltern adoptiert – bildet den Kern seiner künstlerischen Praxis. Meyersons Bilder verbinden die Sprache der Abstraktion mit der der Figuration und entspringen kritischen Gesprächen über Krise, Heilung und Neubeginn. Haneyl Choi (*1991) ist ein Pionier der Bildhauerei und der queeren Identität als einer der ersten offen homosexuellen Künstler in der zeitgenössischen koreanischen Kunstgeschichte. In seinen Werken, die aus vorgefundenen Objekten, bedruckten Kunststoffteilen, kodierten Symbolen sowie Digital- und Videoelementen entstehen, überschreitet Choi ständig die Grenzen dessen, was es bedeutet, ein Bildhauer zu sein.

ART at Berlin - Esther Schipper - Dui Jip Ki - Andrea Rossetti4Presentation of works by Lee Bae Exhibition view: Dui Jip Ki / 뒤집기, Esther Schipper, Berlin, 2023, Courtesy the artist and Esther Schipper, Berlin/ Paris/Seoul,
Photo © Andrea Rossetti

In den Generationen, die in den 1980-90er Jahren geboren wurden, haben viele Frauen Anerkennung bei der Kritik und Erfolg auf dem Markt erlangt. Hyunsun Jeon und Suyeon Kim haben den Aufstieg von Künstlerinnen in einer traditionell von Männern dominierten Gesellschaft maßgeblich beeinflusst. Diese Künstlerinnen und Donghyun Son verbindet eine alternative Herangehensweise an traditionelle Materialien und Ideen. Hyunsun Jeon (geb. 1989) hat eine einzigartige Bildsprache entwickelt, die eine ganz eigene Farbpalette verwendet. Ihr formales Vokabular ist zwischen symbolischer Geometrie und angedeuteter Landschaft anzusiedeln und stützt sich auf unterschiedliche Größenordnungen von Darstellungen. Die geometrischen Formen in ihren Gemälden finden sich oft in den dreidimensionalen Strukturen wieder, in denen sie ihre Werke installiert. Suyeon Kim (*1986) wendet eine breite Palette von vielschichtigen konzeptuellen Strategien an, um ihre Gemälde zu schaffen. Zuletzt entwickelte sie eine Intervention, in der die Umwelt dazu dient Bilder zu produzieren, indem ein Pinsel vom Wind über die Leinwand bewegt wird. Donghyun Son (geb. 1980) verwendet in seinem Werk eine bewusst eklektische Kombination aus formalen und konzeptionellen Themen. Seine Praxis bewegt sich auf fantasievolle Weise zwischen östlichen und westlichen ästhetischen Sensibilitäten, wobei er zuweilen die Grundlagen der orientalischen Landschaftsmalerei nutzt, um diese zu dekonstruieren.

ART at Berlin - Esther Schipper - Dui Jip Ki - Andrea Rossetti5Exhibition view: Dui Jip Ki / 뒤집기, Esther Schipper, Berlin, 2023, Courtesy the artists and Esther Schipper, Berlin/ Paris/Seoul,
Photo © Andrea Rossetti

Vernissage: Freitag, 14. Juli 2023, 18:00 – 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 14. Juli – Donnerstag, 31. August 2023

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Bildunterschrift Titel:

Exhibition view: Dui Jip Ki / 뒤집기, Esther Schipper, Berlin, 2023, Courtesy the artists and Esther Schipper, Berlin/ Paris/Seoul, Photo © Andrea Rossetti

Ausstellung Dui Jip Ki – Esther Schipper | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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