post-title Philip Wolf | Malerei und Papierarbeiten | JR Gallery | 18.02.-15.03.2017

Philip Wolf | Malerei und Papierarbeiten | JR Gallery | 18.02.-15.03.2017

Philip Wolf | Malerei und Papierarbeiten | JR Gallery | 18.02.-15.03.2017

Philip Wolf | Malerei und Papierarbeiten | JR Gallery | 18.02.-15.03.2017

bis 15.03. | #1101ARTatBerlin | JR Gallery präsentiert seit dem 18. Februar 2017 die Ausstellung des Künstlers Philip Wolf mit Malereien und Papierarbeiten.

Bei der Entschlüsselung der doppeldeutigen Werke des Künstlers Philip Wolf aus Mallorca kommen mir als erstes Adolph Gottlieb und Marc Rothko in den Sinn, die 1943 die zweite Phase der Kunstgeschichte der Moderne mit einem Brief an den Herausgeber der New York Times einläuten. Adolph Gottlieb, der auf seiner Reise durch Europa die damals noch neuen ethnologischen Museen studiert, hat dabei erstaunt festgestellt, wie aussagekräftig ein archaisches Bild oder Artefakt auch heute noch ist. Es beginnt eine Phase der Neuinterpretation archaischer Bilder, die er als “ Pictogram“ bezeichnet. Mit diesem Gepäck ausgerüstet folgt nun der gemeinsame Schritt mit Marc Rothko zur Veröffentlichung ihrer neuen Thesen: Kunst ist ein Abenteuer; für komplexe Gedanken bevorzugen wir den einfachen Ausdruck; wir sind für das große Format,weil es eine unmißverständliche Wirkung hat; es gibt keine gute Malerei über nichts: der Inhalt ist wichtig,er ist tragisch und zeitlos. Deshalb gestehen wir unsere professionelle Verwandschaft mit primitiver und archaischer Kunst ein. Diese Thesen schlagen in Kunstkreisen wie ein Blitz ein. Wie ist es nun heute mit diesen Gedanken bestellt, hat ihre Aussagekraft erneut und weitere 70 Jahre später noch Geltung?

Das testet Philip Wolf als Vertreter der nächsten zeitgenössischen Generation in allen Varianten aus.  Kunst hat ihm schon immer Spaß gemacht, auch wenn man vom Schüler annimmt, dass ihn Architektur interessiere, weil er soviel zeichnet, aber er ist eben auch ein Abenteurer, der folgerichtig Künstler wird.  Wie schwierig es ist, einem komplexen Gedanken Form zu geben, sieht man seinen Werken ebenfalls nicht an, sie sind nicht nur groß genug, um eindeutig zu sein. Sie sprechen auch mit großer Klarheit an, wie attraktiv ihm die Welt erscheint und das nicht nur innerhalb des eigenen Horizonts. Man braucht ein kulturelles Erbe, das sich über Jahrtausende erstreckt, um die großen Gedanken des menschlichen Lebens mit so großer Selbstverständlichkeit abzuhandeln. Dieses Erbe verlangt nach vielfältigen künstlerischen und menschlichen Fähigkeiten, es auch inhaltlich zu bewältigen. Das betrachtet Philip Wolf dann selbstreflektiv durch die eigenen Kunstwerke und deren archaische Formen, sinniert darüber auch nach, was alles bewältigt werden will. Denn das Beste scheint doch außerhalb seines Kopfes zu sein, gelangt es aufs Bild, ist alles erreicht.

Die Vielfalt des Mittelmeerraumes ist besonders auf den Inseln bis heute spürbar. Hier haben Menschen miteinander gelebt, sind aus anderen Sphären angekommen, haben andere Gebräuche mitgebracht. Daraus entstanden neue Ideen, beflügelten sich Entwicklungen zu Hochkulturen. Mallorca und die fünftausend Jahre alte Geschichte im Handel und Wandel des Mittalemeerraums kann einem jungen Künstler desahlb auch großen Respekt einflößen, oder, wie ich bei Philip Wolf vermute, der Umgang ist ihm so gewohnt, wie das tägliche Brot, das es zu verdienen gilt. Wen archaische Formen auch in ihrer alltäglichsten Erscheinung faszinieren, wer den Mut hat, die Vergangenheit in längst vergessen geglaubten Symbolen gegenwärtig zu machen, erschafft Bilder voller Anmut und Grazie.

Vernissage: Freitag, 17. Februar 2017 

Ausstellungsdaten: Samstag, 18. Februar bis Mittwoch, 15. März 2017

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Bildunterschrift: Philip Wolf – The best seems to be outside my head

Ausstellungen Berliner Galerien: Philip Wolf – JR Gallery | ART at Berlin

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