post-title Szymon Kobylarz | Fibonacci Chaos | ŻAK – BRANICKA | 14.11.2015-09.01.2016

Szymon Kobylarz | Fibonacci Chaos | ŻAK – BRANICKA | 14.11.2015-09.01.2016

Szymon Kobylarz | Fibonacci Chaos | ŻAK – BRANICKA | 14.11.2015-09.01.2016

Szymon Kobylarz | Fibonacci Chaos | ŻAK – BRANICKA | 14.11.2015-09.01.2016

bis 09.01. | #0257ARTatBerlin | Die Galerie ŻAK | BRANICKA präsentiert  vom 14. November 2015 bis zum 09. Januar 2016 die zweite Einzelausstellung von Szymon Kobylarz unter dem Titel „Fibonacci Chaos“.

Szymon Kobylarz ist ein Künstler, der in seinen Werken gern auf Methoden und Errungenschaften der Wissenschaft zurückgreift. Dabei interessiert ihn jedoch nicht, was die Wissenschaft bewiesen und erklärt hat, sondern er befasst sich leidenschaftlich mit Phänomenen, deren Existenz die Wissenschaft zwar berücksichtigt, für die sie aber keine Erklärung hat.

Kobylarz hat sich bereits mit parawissenschaftlichen Simulationen und wissenschaftlichen Visionen befasst (Der Mensch, der das Ende der Welt erlebt hat, 2011), war in Bereichen unterwegs, in denen das Rationalisieren der Wissenschaft in Wahnsinn übergeht (Modell 1:1,5, 2007) oder an Verschwörung und Paranoia grenzt (Echelon70, 2009) und wo die Wissenschaft versagt und zur Karikatur ihrer selbst wird (Wehrunterricht, 2009-2012). Kobylarz ist fasziniert von der Anwendung des Rationalismus-Elementes auf Mutmaßungen und Hypothesen: Er hat Legenden (Die Geschichte des Alojzy Piątek, 2009), polizeiliche Anzeigen (Atemnot, 2010) und Presseberichte (Die Zelle des Herrn Jan Kolano, 2008) rekonstruiert.
In seiner neuesten Ausstellung mit dem Titel „Das Chaos des Fibonacci“ widmet sich Kobylarz der Mathematik, insbesondere der in der Konstruktion der Natur auftretenden Fibonacci-Folge, der Zahl „φ“ (Phi), der fraktalen Geometrie und dem goldenen Schnitt: vom DNA-Code über die Proportionen des menschlichen Körperbaues, das Wachstum von Pflanzen, die Form von Schneeflocken und Hurrikans bis hin zur Form von Galaxien. Dieses Phänomen ist allgemein bekannt (Theorien darüber sind besonders beliebt auf YouTube), bis heute jedoch gibt es dafür keine plausible Erklärung.
In seinen Werken aus dem Zyklus „Das Chaos des Fibonacci“ überträgt Kobylarz genaue Zahlen auf vereinfachte Formen, die die Natur nachahmen. Aus Holz baut er Sträucher und Bäume, wobei die Länge, die Dicke und die Winkel ihrer Äste nach einem Muster berechnet sind und von diesem bestimmt werden, so dass Modelle „idealer Bäume“ entstehen. Dennoch ist trotz der präzisen Voraussetzung das endgültige Ergebnis nicht kontrollierbar: „Ich habe den Eindruck, dass ich mit diesen Werken die Unvollkommenheit der menschlichen Hand zeige im Vergleich zu präzisen Zahlen, zur Mathematik und zu Computern, die mit derart einfachen Figuren wesentlich schneller und genauer zurechtkommen. Die Fehler, die ich bei der Herstellung dieser Werke gemacht habe, sind für diese dasselbe wie der Wind für Bäume“, sagt Kobylarz. Ein wesentlicher Teil des Projektes ist das einkalkulierte ästhetische Element: Alle Werke bauen auf der Fibonacci-Folge auf, das heißt sie hängen direkt zusammen mit der Zahl „φ“ (Phi), sprich mit dem goldenen Schnitt, der in der Kultur tief verankert ist. Wenn er angewendet wird, sind Harmonie und für das Auge angenehme Proportionen unvermeidlich.
Ein wesentliches Element in Kobylarzs Werken sind einfache Materialien und eine Herstellungstechnologie, die auf Handarbeit beruht.
Das Material besteht hauptsächlich aus verschiedenen Holzsorten, die aus Abfällen stammen. Dieses Material ist einerseits biologisch, andererseits ist es bereits von Maschinen bearbeitet (und aufbereitet zur technischen Verarbeitung) oder diente vorher als fertiger Gebrauchsgegenstand (Stuhl, Tisch usw.). Indem das Holz so bearbeitet wird, dass es wieder seine biologische Form annimmt, wird es zu dem, was es früher einmal war.
Der Prozess der handwerklichen Bearbeitung des Materials macht es möglich, dass Fehler entstehen, was einen Gegensatz bildet zur anfänglichen präzisen mathematischen Konstruktion. Genau diese Berührung des menschlichen Fehlers und des Materials, das unvorhersehbar ist (Risse, Astlöcher, Sorte und Qualität des Holzes), mit der kühlen Mathematik ist für den Künstler entscheidend. Kobylarzs Werke sind eine Art Visualisierung von mathematischen Begriffen, mehr noch, sie sind ein Test, inwieweit ein Baumodell nach einem Muster (oder nach Regeln), das auf diesen Begriffen beruht, wahr ist. Johannes Kepler war der Meinung, Gott sei ein Mathematiker und „die Geometrie gab es schon vor der Erschaffung der Welt. Sie ist ewig wie der Geist Gottes, ist Gott selbst.“ Wenn das so ist, dann prüft Kobylarz, ob Gott auch Fehler macht. Solche Vermessenheit darf sich lediglich die Kunst erlauben. Szymon Kobylarz (geb.1981, PL) lebt und arbeitet in Kattowitz, Polen.

Vernissage: Freitag, 13. November 2015, 18-21 Uhr (der Künstler wird anwesend sein)

Ausstellungsdaten: Samstag,14. November 2015 bis Samstag, 09. Januar 2016

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Bildunterschrift: Szymon Kobylarz – Fibonacci Chaos – via Zak Branicka

Szymon Kobylarz – Zak | Branicka – Kunst in Berlin ART@Berlin

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