post-title Debo Eilers | No pushing, no stealing | Galerie Wentrup | 16.09.-28.10.2017

Debo Eilers | No pushing, no stealing | Galerie Wentrup | 16.09.-28.10.2017

Debo Eilers | No pushing, no stealing | Galerie Wentrup | 16.09.-28.10.2017

Debo Eilers | No pushing, no stealing | Galerie Wentrup | 16.09.-28.10.2017

bis 28.10. | #1532ARTatBerlin | Galerie Wentrup zeigt ab dem 16. September 2017 die Ausstellung „No pushing, no stealing“ des Künstlers Debo Eilers.

Puppen mit breitem Lächeln liegen in verrenkter Pose wie hingeworfen auf dem Boden. Inspiriert von Spielzeug im Retro-Stil der Marke Haba – ”Erfinder für wissbegierige Köpfe”– sind sie die erste Wahl für liberale amerikanische Eltern. Wie der “zerlumpte Andy” einer Kinderbuchserie scheinen sie lebendig zu werden, wenn keiner zugegen ist. Metallkonstruktionen streben als riesige Antennen aus den Rahmen der Zeichnungen der Puppen empor, umschlungen von schludrig schwarz kariert bemaltem Leinen und blauen Nähten aus Vinyldraht. Eine Spur von Technokratie verleiht den unschuldigen Puppenbildern etwas von Schnappschüssen einer Videokamera im Kinderzimmer. Wo fürsorglicher Schutz die feine Linie zum Panoptismus überquert, lähmen auferlegte Zwänge entfesselte Seelen und schüren gleichzeitig ihren Ungehorsam.

Eine stilwidrige Ästhetik zwischen Punk und Pop zehrt von Gebrauchsgegenständen, Textzeilen, Spielzeug und Teenie-Props – ob Kindersweatshirts, Nietengürteln oder Sportlogos – und entfacht fleischgewordene Kopfgeburten, die zuweilen ins Abgründige zu kippen drohen. In ritualhaften Akten der Wiederbelebung zerlegen und collagieren Eilers und Komplizen fetischisierte Massenwaren zu neuen Objekten der Begierde. Dieses unaufhörliche Recyceln offenbart und untergräbt den Übergang vom Tausch- zum „Zeichenwert“, der eine stetige Erneuerung von Sehnsüchten durch Bilder befeuert.

Die auszutarierende Balance zwischen Improvisation und Reglementierung im Spiel sabotiert Mythen vom alleinschöpferischen Ego in Eilers Schaffen und stürzt Statuten von Herr und Knecht: ein Ringen mit sich selbst und dem Anderen um Autonomie. Getragen von einer eigenen Zeit, Ordnung und Gerechtigkeit mögen Spiele, “Games”, die Wunden der Erwachsenenwelt heilen. Sie stehen über der Stumpfheit des alltäglichen Lebens und werden meist sicher, fern von der Realität, auf für sie gestalteten Plätzen weggesperrt – an Orten, die zwischen Utopie und imaginären Gefängnissen wanken.

Die Straßen der Stadt sind unbefriedigende Spielplätze – aufgrund der Gefahr und weil die meisten guten Spiele gegen das Gesetz sind.1 Die Enttäuschung weicht jedoch oft der Erbauung
… Die Ungewissheit des Spielverlaufs, die theoretische Möglichkeit des bitteren Ernstes, die Kollision mit den Regeln birgt seinen eigentlichen subversiven Reiz.
Verbrechen sind in der Erwachsenenwelt Spiele, die für die materiellen Belohnungen, die Beute gespielt werden. In der Welt der Kinder zählt hingegen lediglich der Nervenkitzel der Jagd: die Flucht und die Abkühlung.

Debo Eilers (1974 in Texas geboren) lebt und arbeitet in New York.
Neben Solo-Projekten arbeitet er mit Künstlern und Nicht-Künstlern als Kollaborateure an gemeinsamen Projekten (Nic Xedro 2006-2009, Professor Eilers 2009-2012).
Im Jahr 2010 initiierte er mit der Künstlerin Kerstin Brätsch das laufende Projekt KAYA.

Debo Eilers war Teil der diesjährigen Whitney Biennial im Whitney Museum of American Art in New York.
Eilers hatte Einzel- und Gruppenausstellung in Institutionen und Galerien wie dem KUB Kunsthaus Bregenz; mumok, Wien; Kunstverein München; Neuer Aachener Kunstverein; Museum Brandhorst, München; Fridericianum ,Kassel; Palais des Beaux-Arts de Lille, Lille; MoMA PS1, New York; LAX ART, Los Angeles; On Stellar Rays, New York; Harris Lieberman Gallery, New York; M. Woods, Bejing and Gio Marconi, Milan.

Arbeiten von Debo Eilers sind in den Sammlungen des Museum Brandhorst, München; dem Stedelijk Museum, Amsterdam und dem Tang Teaching Museum and Art Gallery, Saratoga Springs, NY.

Debo Eilers (1974 in Texas geboren) lebt und arbeitet in New York. Neben Solo-Projekten arbeitet er mit Künstlern und Nicht Künstlern als Kollaborateure an gemeinsamen Projekten (Nic Xedro 2006-2009, Professor Eilers 2009-2012). Im Jahr 2010 initiierte er mit der Künstlerin Kerstin Brätsch das laufende Projekt KAYA. Debo Eilers war Teil der diesjährigen Whitney Biennial im Whitney Museum of American Art in New York.
Eilers hatte Einzel- und Gruppenausstellung in Institutionen und Galerien wie dem KUB Kunsthaus Bregenz; mumok, Wien; Kunstverein München; Neuer Aachener Kunstverein; Museum Brandhorst, München; Fridericianum ,Kassel; Palais des Beaux-Arts de Lille, Lille; MoMA PS1, New York; LAX ART, Los Angeles; On Stellar Rays, New York; Harris Lieberman Gallery, New York; M. Woods, Bejing and Gio Marconi, Milan.

Vernissage: Freitag, 15. September 2017, 18:00 bis 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 16. September bis  Samstag, 28. Oktober 2017

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Bildunterschrift: Debo Eilers – via Galerie Wentrup

Ausstellung: No pushing, no stealing – Debo Eilers – Galerie Wentrup | Contemporary Art – Kunst in Berlin – ART at Berlin

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