Künstler
Kunstwerk
Kurzbeschreibung
Gattung & Material
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Roter d’Andrade – Max Slevogt
Opernsänger Francesco d’Andrade, geboren 1858 in Lissabon, gestorben 1921 in Berlin, feierte mit seiner dämonisch-triebhaften Verkörperung des Don Giovanni große Erfolge. Slevogt freundete sich mit d’Andrade 1894 an, als er ihm in einer Don Giovanni-Aufführung der Königlichen Hofoper in München begegnete. Seine einnehmende Gestalt wurde zum wiederkehrenden Motiv in Slevogts Werken. Selbst als der Sänger Francesco d’Andrade 1921 starb, malte Slevogt die Grablegung Don Giovannis. So gibt es neben dem Roten d’Andrade noch Der Weiße d’Andrade (1901/02, 160 x 215 cm) und Der Schwarze d’Andrade (1903, 109 x 150 cm). Slevogts Roter d’Andrade erhielt jedoch die größte Aufmerksamkeit. Kaiser Wilhelm II entschied sich für dieses neuere, „secessionistische“ Bild von Slevogt, als im Jahr 1912 ein erstes Slevogt-Gemälde für die Nationalgalerie in Berlin erworben werden sollte. Slevogt hatte das Bild gemalt, weil er mit einem Kauf der Nationalgalerie rechnete.
Opernsänger Francesco d’Andrade als Don Giovanni ist überlebensgroß und bildfüllend auf diesem Werk zu sehen. Es ist die Friedhofszene aus der Mozart-Oper, die Slevogt hier abbildet. Leporello hat sich erschreckt hinter dem Rücken Don Giovannis verborgen. Es ist der Moment, als sich aus der nicht auf dem Bild dargestellten steinernen Statue auf dem Grab des Komturs, den Don Giovanni tötete, eine Stimme erhebt. Don Giovanni greift unerschrocken zum Degen.