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Malle Babbe – Frans Hals

Künstler

Frans Hals, geboren zwischen 1580 und 1585 in Antwerpen, gestorben am 10.08.1666 in Haarlem, zählte als holländischer Maler zu den bedeutendsten Porträtmalern, zu seiner Zeit im Besonderen nach dem Tode von Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck in 1640 und 1641. Trotz seiner Popularität und Gefragtheit als Maler litt Hals Zeitlebens unter Geldmangel. Fünf seiner insgesamt 10 Kinder wurden ebenfalls Maler, besonders Frans Hals der Jüngere (1618-1669) regte die Kunstwelt zu wilden Spekulationen an, weil von diesem keine belegbaren Dokumente in Hinsicht auf Zuschreibung von Kunstwerken existieren.

Kunstwerk

Malle Babbe oder „Die verrückte Barbara“ ist auch unter den Namen Hille Bobbe oder Hexe von Haarlem bekannt. Der Name Hille Bobbe war aufgrund eines Lesefehlers der Inschrift am Keilrahmen, die nicht von Frans Hals stammt, entstanden, von Théophile Thoré (Synonym: Willem Bürger) in seinen Veröffentlichungen über Frans Hals 1868 und 1869 richtig gestellt worden und wird heute als ungültig erachtet. Das Gemälde entstand zwischen 1633 und 1635. Es misst 64 x 75 cm (Breite x Höhe).

Kurzbeschreibung

Malle Babbe, eine ältere Frau, sitzt an einem Tisch in der typischen Kleidung der Jahre um die Mitte des 17. Jahrhunderts. Ihr Kopf blickt seitlich, sie lacht ohne erkennbaren Grund, ihre Hand hält einen geöffneten Zinnkrug auf dem Tisch. Auf Ihrer linken Schulter sitzt ein Käuzchen oder eine Eule. Der Krug zu ihrer Rechten und die Eule auf ihrer linken Schulter bilden eine Blickdiagonale, die einen gewissen Symbolcharakter hat.

Gattung & Material

Malerei des Barock, gemalt in Öl auf Leinwand.

Wo finde ich das Kunstwerk in Berlin?

In der Gemäldegalerie am Kulturforum Potsdamer Platz, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin. Um zu erfahren, wie sie dorthin gelangen, klicken Sie bitte auf den Link unterhalb des beschreibenden Textes.

Malle Babbe – Frans Hals

Die Dargestellte gab es wirklich. Das Gemeentearchief Haarlem gibt darüber Auskunft. Sie war um 1653 im Arbeitshaus von Haarlem, das zu der Zeit auch als Irrenhaus und Gefängnis diente, untergebracht. Das Leprosenhaus, ein Haus für Leprakranke, steuerte 65 Gulden zu ihrem Unterhalt bei. Frans Hals Sohn Pieter war um die gleiche Zeit im Arbeitshaus untergebracht, weil er im Juni 1642, als schwachsinnig erachtet, auf Beschluss des Bürgermeisters für den Rest seines Lebens dort Unterbringung finden sollte.

Mit harten, skizzenhaften Pinselstrichen gestaltete Frans Hals die Malle Babbe, die verrückte Barbara. Sie sitzt an einem Tisch in der typischen Kleidung der Zeit um die Mitte des 17. Jahrhunderts. Ihr Kopf blickt seitlich, sie lacht ohne erkennbaren Grund, ihre Hand hält einen geöffneten Zinnkrug auf dem Tisch. Auf ihrer linken Schulter sitzt ein Käuzchen oder eine Eule. Der Krug zu ihrer Rechten und die Eule auf ihrer linken Schulter bilden eine Blickdiagonale, die einen gewissen Symbolcharakter hat. Mag hier Trunksucht angeprangert werden und das Attribut einer Hexe in Form der Eule abgebildet sein, in jedem Fall wirkt das Motiv auf den Betrachter beklemmend. Es ist nicht auszumachen, in welchem Raum oder größeren Zusammenhang sich die Malle Babbe befindet. Wir sehen kein Gegenüber, niemanden, der mit ihr scherzt oder spricht. Sie scheint der Welt entrückt, beeinflusst durch den Alkohol, und begleitet von der Eule – einem Tier, das Mysterium, aber auch Weisheit symbolisiert.

Hier geht es zu dem Museum in Berlin, in dem Sie dieses Meisterwerk finden

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