Künstler
Kunstwerk
Kurzbeschreibung
Gattung & Material
Wo finde ich das Kunstwerk in Berlin?
Das Eisenwalzwerk – Adolph Menzel
Für die Vorbereitungen dieses Werkes reiste Menzel nach Königshütte in Oberschlesien, und skizzierte die dortigen Abläufe und Arbeitsbedingungen. In Köngshütte befand sich die Vereinigte Königs- und Laurahütte, eine im Jahr 1871 aus mehreren Werken gegründete Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb mit Firmensitz in Berlin. Königshütte war eines der ersten mit Dampfkraft betriebenen Hüttenwerke Europas und ein 1802 angestochener Hochofen war damals in Europa der größte.
Das von Menzel dargestellte Zusammenspiel von Mensch und Maschine beeindruckt den Betrachter besonders. Riesige Antriebsräder, Kolben, Walzen, eine Vielzahl Kabel und Verbindungen, dazwischen eine eben solche Vielzahl Menschen, die die an den Maschinen erforderlichen Handgriffe tun. Es wimmelt auf diesem Bild wie in einem Ameisenhaufen.
Im Zentrum steht eine Gruppe von ungefähr sechs Männern, die glühendes Eisen mit Hilfe von großen Zangen in die Walze einlegt. Sie stehen in einer Art Symbiose mit der Maschine, bestücken sie, gleichzeitig übernimmt die Walze die Weiterverarbeitung, bis auf der anderen Seite eine andere Gruppe Männer das bearbeitete Metall wieder in Empfang nimmt. So greift eines ins andere.
Am rechten Bildrand bringt eine Frau pausierenden Männern eine Mahlzeit. Sie ist die einzige, die Blickkontakt mit dem Betrachter aufnimmt. Linkerhand sieht man Arbeiter sich waschen. Im Bildhintergrund ist ein Mann zu erkennen, der an der körperlichen Arbeit unbeteiligt die Abläufe beobachtet und wohl beaufsichtigt. Menzel soll das Bild nicht als Kritik an den Arbeitsbedingungen gemalt haben, sondern als Abbild des täglichen Lebens und der Abläufe im industrialisierten Arbeitsalltag.