Künstler
Kunstwerk
Kurzbeschreibung
Gattung & Material
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Bildnis des Kaufmanns Georg Giese in London – Hans Holbein der Jüngere
Das Portrait „Der Kaufmann Georg Giese“ gab wahrscheinlich Giese selbst in Auftrag. Holbein malte es 1532. Es zeigt eindrucksvoll, detailreich und allegorisch die Arbeitsstube eines Kaufmanns des 16. Jahrhunderts. Rechnungsbuch für die Buchhaltung, Waage, Siegel, Schreibgeräte, Münzen und Briefe mit lesbarem Geschriebenen weisen Giese unmissverständlich als Kaufmann aus. Die Nelke im Vordergrund deutet in der damaligen Symbolsprache auf ein Verlöbnis hin, zusammen mit Goldlack (Ich sehne mich nach Dir) und Rosmarin, der Pflanze der Liebenden, aber auch der des Todes. In der Genauigkeit der Wiedergabe verschiedenster Materialien und Stoffe wie Glas, Holz, Pergament, Leinen, Haare, Seide etc. zeigt der Maler hier sein meisterliches Können.
Hans Holbein der Jüngere, geboren im Jahr 1497 oder 1498 in Augsburg, gestorben am 29.11.1543 in London an der damals dort grassierenden Pest, zählt zu den wichtigsten Renaissance-Malern. Er arbeitete unter anderem als Hofmaler bei König Heinrich VIII., fiel aber schließlich bei diesem im Ungnade, als das Portrait von Anna von Kleve, das Heinrich zur Zustimmung einer Ehe mit ihr veranlasste, aus Heinrichs Sicht nicht der Wirklichkeit entsprach. Die Ehe mit Anna von Kleve wurde nach sechs Monaten für ungültig erklärt, Hans Holbein durfte seit dem kein Mitglied der königlichen Familie mehr malen.