post-title „Äh…scusi, signore Sculptore?“ | Martin Krammer | JR Gallery | 14.01 – 20.02.2017

„Äh…scusi, signore Sculptore?“ | Martin Krammer | JR Gallery | 14.01 – 20.02.2017

„Äh…scusi, signore Sculptore?“ | Martin Krammer | JR Gallery | 14.01 – 20.02.2017

„Äh…scusi, signore Sculptore?“ | Martin Krammer | JR Gallery | 14.01 – 20.02.2017

bis 20.02. | #0985ARTatBerlin | JR Gallery zeigt ab dem 14. Januar 2017 die Ausstellung „Äh… scusi, signore Sculptore?“ des Künstlers Martin Krammer.

Martin Krammers Skulpturen scheinen den Betrachter von unterschiedlichsten Blickwinkeln aus zu beobachten. Könnten sie sprechen, würden sie nicht nur mit dem Bildhauer Kontakt aufnehmen : “ Entschuldigung, Herr Bildhauer?“, sondern auch mit uns darüber spekulieren, wie es zu diesen Phantasiefiguren gekommen ist. Es gibt viele Ingredienzien, einige davon, etwa der Wiener Humor, sind eher persönlicher Art, andere, wie die Liebe zur Auseinandersetzung mit derTradition der Holzschnitzer und mit Vorbildern aus der Renaissance, führen inzwischen zu einem Repertoire, das voller hintergründiger Anspielungen auf uns einstürmt. Das geschieht bei sichtbarer Schwere des Materials mit leichter Hand, als habe man ein Puppenspiel vor Augen, das Marionetten tanzen läßt. Das Rollenspiel seiner Gestalten und deren rätselhaftes Auftreten verführt dann dazu, sich in das Geschehen einbeziehen zu lassen, mitzuspielen und so lange dabeizusein bis sich am Ende die Frage stellt, wer hier eigentlich wen beobachtet.

Angesichts der Werke von Martin Krammer wird einem bewußt, was an der Arbeit in Holz so bestechend ist. Im Gegensatz zum Gips gibt das Holz durch die gewachsene Form bereits eine Vorlage, die die Phantasie anregt, gleichzeitig aber auch die Möglichkeiten einschränkt und diese Einengung muß der Künstler nun überwinden. Die Werke sind sichtbar und voller Absicht aus dem Holz heraus gehauen, was der Berufsbezeichnung Bildhauer zur Ehre gereicht. Durch die anschließende farbige Aquarellierung der Oberfläche verleiht Martin Krammer seinen Figuren jedoch eine Leichtigkeit, Durchsichtigkeit und Fragilität, die ihrer handfesten Materialität widerspricht. Der Eindruck einer photographisch genauen Oberfläche entsteht, gleichzeitig löst die Farbigkeit der Skulpuren das Gefühl einer Unwirklichkeit aus, wie man es auch von handkolorierten Photographien kennt. Sie wirken deshalb aber nicht skurril, wie Holzschnitzkunst vieler alter Kulturen und Stämme, sondern artifiziell und hintersinnig. Man kann sich ihrer auf keinen Fall sicher sein und ich stelle mir vor, wie sie einem zu Hause, beim täglichen Vorbeigehen, immer wieder aufs Neue begegnen und einen überraschen werden. Eine schöne Vorstellung.

Die ganze große Skulpturenfamilie Martin Krammers sollten sie unbedingt gesehen haben, am größten ist die Überraschung dabei stets zur Ausstellungseröffnung, in Anwesenheit des Künstlers, den Sie dann ja auch zu seinen Kunstwesen befragen können:
„Scusi?“

Vernissage: Freitag, 13. Januar 2017, 18:00 – 21:00 Uhr 

Ausstellungsdaten: Samstag, 14. Januar – Montag, 20. Februar 2017 

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Bildunterschrift: Shopping in Trocadero, 2016

Ausstellung – JR Gallery – Martin Krammer – Kunst in Berlin ART at Berlin

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