post-title Giorgio Celin | Graduation | 68 projects | 02.07.-03.09.2022

Giorgio Celin | Graduation | 68 projects | 02.07.-03.09.2022

Giorgio Celin | Graduation | 68 projects | 02.07.-03.09.2022

Giorgio Celin | Graduation | 68 projects | 02.07.-03.09.2022

bis 03.09. | #3488ARTatBerlin | 68 projects präsentiert ab 2. Juli 2022 die Ausstellung Graduation des Künstlers Giorgio Celin anlässlich seiner Residency von 68projects.

Giorgio Celin ist in Kolumbien aufgewachsen, lebte und lebt aber an unterschiedlichen Orten in Europa. Seine persönlichen Erfahrungen aus dieser Migrationsgeschichte bilden den Hintergrund für die Werke, die im Fokus seiner Berliner Ausstellung stehen. Den Charakteren seiner leuchtenden Gemälde ist eine Art von Trauer eigen, die sich im Ausdruck ihrer Gesichter ebenso wie an der Art und Weise, wie sie sich in ihren Körpern bewegen, manifestiert. Die Kameradschaft und Nähe, die die Charaktere darstellen, während sie sich umarmen, schaffen ein Gemeinschaftsgefühl. Die Menschen, die er malt, sind meist Charaktere, die von der Gesellschaft ausgegrenzt und geächtet werden und eine Intersektionalität von Queerness und Immigration darstellen sowie Fragen nach Zugehörigkeit und Abgeschiedenheit aufwerfen.

Insignien der queeren Subkultur werden mit der Formsprache seiner Heimat sowie europäischen Bildsprache zusammengefügt. Beeinflusst auch von japanischen Comics seit den 1970er Jahren, erforscht der Autodidakt, wie wenige seiner Generation, virtuos zwischenmenschliche Momente.

Seine Bilder sind warm und knistern, manchmal sind die Farben verrückt und überdreht, im nächsten Moment oder Bild wolkenhaft und zart. Als ob die Farben selbst in einem Moment Kapriolen schlagen, nur um dann wieder in vollkommener Zufriedenheit zu ruhen. Die dargestellten Szenen kommen daher auch selten ohne eine gewisse Melancholie aus. Sie lassen an eine Zeit denken, in der Abstand nicht eingefordert wurde. Beim Betrachten denkt man sich: ‘Das wünsche ich mir auch’. Seine Momente sind so voller Emotion, dass man einfach mitfühlen und sehnsüchtig sein muss.

Celin erforscht auf zärtliche Weise unterschiedlichste Empfindungen, meist zwischen zwei Menschen und deren Beziehung zueinander. Dabei spielen die Hände eine genauso zentrale Rolle wie die Augen und die jeweilige Körperhaltung. Männer in Jogginghosen oder Jeans tanzen oder schmusen eng umschlungen und verschmelzen ineinander. Schweiß und emotionale Erregung sind deutlich zu sehen. Im Gesicht schimmert oft etwas von der Farbe einer Bar-Beleuchtung blau auf.

Celins Bilder lassen den Phantasien grossen Spielraum. Sie zaubern uns ein feines Lächeln ins Gesicht, stecken uns an mit ihrer lebensbejahenden Unschuld und schaffen es, dass wir tief in uns hineinschauen. Unbestimmte oder nicht zu bestimmende Sehnsuchtsorte aber auch Orte, die man selbst vielleicht kennt oder zumindest oft erkennen kann. Europäische Metropolen wie Berlin, Paris oder Barcelona und natürlich Barranquilla, die Geburtsstadt des Künstlers an der kolumbianischen Atlantikküste. Diese ist bekannt ist für den legendären Karneval, der 2003 von der UNESCO in die Liste des ‘Immateriellen Kulturerbes der Menschheit’ aufgenommen wurde. All diese Städte sind Orte, zu denen Giorgio Celin selbst gerne reist und mit deren Bewohner er kunterbunte Erfahrungen sammelt.

Seine queeren Figuren in diesen spektakulären Bildern sind nicht immer eindeutig binär einzuordnen und es scheint vollkommen egal zu sein, welchem Geschlecht sie angehören. Alle machen ähnliche Erfahrungen. Alle gehören zusammen in eine gemeinsame Welt. Wir alle lernen voneinander lernen und wollen uns verbinden. Europa mit Kolumbien, Afrikaner mit Indigos. Wir alle mit der Welt. Lasst uns Lebensfreude und Tiefe haben, ein sehendes Auge und ein warmes Herz. Das ist, was uns Georgio Celin mit seinen unsagbar ausdrucksstarken bunten Bilderwelten sagen will.

ART at Berlin - courtesy of 68projects - Giorgio Celin - Gifts Of a sleepless night
Giorio Celin, Gifts Of a sleepless night (Crybaby), 2022, Öl auf Leinwand, 96 x 136 cm

Giorgio Celin wurde 1986 in Barranquilla, Kolumbien, geboren und lebt derzeit in Barcelona. In seinen Arbeiten untersucht Girogio Themen wie Migration, Zugehörigkeit, Beziehungen und Nostalgie. Celins Arbeit ist geprägt von seiner Erfahrung als kolumbianischer Migrant, der in mehreren europäischen Städten gelebt hat. Er untersucht Probleme im Zusammenhang mit Vertreibung und was es bedeutet, sich nicht zu einem bestimmten geografischen Ort zugehörig zu fühlen.

Der Künstler hat seine Arbeiten in Galerien und Institutionen auf der ganzen Welt ausgestellt, darunter das Musem of Contemporary Art, Rom, die Fondazione Michaelangelo Pistoletto, Venedig, und Residenzen in Kolumbien und Italien. Zu den bemerkenswerten Shows gehören „Giorgio Celin: Las Olas“ in der Eve Leibe Gallery in London, Vereinigtes Königreich im Jahr 2021, Messe in St. Agnes in Berlin, Deutschland im Jahr 2021 und aktuelle Shows mit Misa Discoveries, König Gallery, Berlin; Galerie Eve Leibe, London; Annarumma, Neapel; Verletzung, Miami.

„Graduation“ wird begleitet von der Monografe „Painting = Poetry“ mit Werken von 2018 bis heute. Die Werke bestechen durch zahlreiche persönliche Geschichten, die eine breite Perspektive auf das bieten, was in der lateinamerikanischen Diaspora-Community gewschieht. Das Buch enthält den Text der Kunsthistorikerin und Schriftstellerin Cecilia Monteleone (154 Art Fair), des Schriftstellers und Kunstkritikers Paul Clinton (Ex-Herausgeber der Frieze), des Kurators Jaider Orsini (Plataforma Canibal) und der Kunsthistorikerin und Schriftstellerin Maria Gaia Redavid (Contributor Exibart).

Vernissage: Samstag, 2. Juli 2022, 18:00 – 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 2. Juli – Samstag, 3. September 2022

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Ausstellung Giorio Celin – 68 projects | Zeitgenössische Kunst Berlin Galerien | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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