bis 22.06. | #2488ARTatBerlin | EIGENHEIM Berlin präsentiert ab 4. Mai 2019 die Ausstellung EGO vs. ECO – eine Gegenüberstellung.
Künstler*innen: Gökçen Dilek Acay, Christoph Blankenburg, Benedikt Braun, Fanny Josefine Dehnkamp, The Data Driven Objects Project, Francis Kamprath, Kaspar Elias Kimmel, Barbara Nemitz, Nina Röder, Stefan Schiek, Theresa Schubert, Julia Scorna, José Taborda, Moritz Wehrmann.
Rahmenprogramm: 10. – 11.5.2019 Liveübertragung von Programmpunkten des Symposiums der Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung Postwachstumstadt – Perspektiven des sozial-ökologischen Wandels der Stadtgesellschaft / 07.06.2019 um 19 Uhr Francis Kamprath – Der Meistergedanke. – eine Lecture Performance zur Rolle der Mazdaznan-Lehre in den ersten Jahren des Bauhauses / 13.06.2019 um 19 Uhr Theresa Schubert – milieu #04, Performance / 22.06.2019 um 19 Uhr Christoph Blankenburg – Lecture Performance Rennsteig Flimmern 2 und Musik zur Finissage der Ausstellung (weitere Informationen zum Rahmenprogramm unter weiterlesen)
Das Ich unterliegt einer Vielzahl von Konzepten und Vorstellungen – sei es in der modernen Philosophie, in der analytischen Psychologie oder in der Soziologie. All diesen Blickwinkeln liegt jedoch die immer gleiche Erkenntnis zugrunde: Das Ich oder Ego kann nur in Bezug auf seine Umwelt betrachtet werden. Dem Ego gegenüber gestellt wird in dieser Ausstellung Eco. Ein Begriff, welcher die Beziehungen von Lebewesen zu ihrer Umwelt beschreibt. Ego vs. Eco untersucht also das Wechselspiel zwischen Mensch und Umwelt.
Klimawandel, Umweltzerstörung und Artensterben? Daran kann ich allein doch nichts ändern! Ein oft herangezogenes Argument, das überdacht werden muss. Denn der Einzelne steht in der Verantwortung gegenüber globalen ökologischen und sozialen Zusammenhängen. Ego vs. Eco ist dabei vor allem in der Netzwelt zu einer Formel avanciert, welche die Ich-Bezogenheit des Menschen gegenüber der Umwelt beschreibt. Wie sensibilisieren wir also den einzelnen Menschen für die Zusammenhänge der Welt? Welche Auswirkungen hat der Mensch auf unser Ökosystem heute? Welche Verantwortung obliegt dem Einzelnen? Wie verbindet er das, was er tut, mit dem, was er weiß? Am Ende steht die Frage: In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?
Im Rahmen der zweiten Ausstellung von EIGENHEIM Berlin als offizielles Schaufenster der Bauhaus-Universität Weimar zum Jubiläum 100 Jahre Bauhaus werden verschiedene Begleitveranstaltungen den Ort zu einem lebendigen Diskursraum und Netzwerknoten erweitern:
07.06.2019 / 19 Uhr – LECTURE PERFORMANCE – Francis Kamprath – Der Meistergedanke
(Eine Lecture Performance zur Rolle der Mazdaznan-Lehre in den ersten Jahren des Bauhauses / 60 min)
In einer Lecture Performance gibt Francis Kamprath Einblick in die Lehre der Mazdaznan. Diese um 1900 in den USA gegründete Mischreligion setzt sich aus zarathustrischen, christlichen und auch hinduistischen Elementen zusammen. Im Kern des Vortrags wird der Frage nachgespürt, wie prägend der Einfluss der Lebenskunde in den ersten Jahren des Weimarer Bauhauses war. Denn Johannes Itten hatte als Leiter der Vorkurse zunächst freie Hand in seiner Lehre. Als begeisterter Anhänger der Mazdaznan band er Methodiken wie z. B. vegetarische Ernährung, Meditation, Leibesertüchtigung und Gesang in seine Lehre mit ein, um der Idee des „Neuen Menschen“ nachzukommen. Allerdings spielen die Mazdaznan in heutiger Lektüre zum historischen Bauhaus kaum eine Rolle.
In dieser Gegenerzählung werden unter Einbezug zahlreicher Originalquellen aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert die zugrundeliegenden Ideologien kritisch betrachtet, aber auch einige konkrete Praktiken aufgezeigt und in der Gruppe erprobt. Wir bitten um Anmeldung unter: team@galerie-eigenheim.de // franciskamprath.com/
13.06.2019 / 19 Uhr – PERFORMANCE – Theresa Schubert – milieu #04
(Agar agar, Hefe, Pepton, Glas, menschliche Füße, Mikroben, Stimme, Text)
Die Performance besteht aus einem von der Künstlerin geschriebenen und rezitierten Text, der ortsspezifischen Nutzung von Architektur im Raum, dem Einprägen ihrer nackten Füße in ein präpariertes mikrobiologisches Wachstumsmedium, einem Spaziergang durch Charlottenburg mit bloßen Füßen und schließlich dem Eindrücken dieser Füße auf die andere Seite des Wachstumsuntergrunds.
Wird sich das ihre Mikrobiom vom Umfeld der Umgebung unterscheiden? Selbst die einfachsten Fragen sind die schwierigsten, wenn sie vor dem Hintergrund des Mikrobioms gestellt werden. Nicht nur philosophisch, sondern auch biologisch. Das menschliche Mikrobiom ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Biologie und Philosophie zu existentiellen Untersuchungen verschmelzen. theresaschubert.com
22.06.2019 / 19 Uhr – LECTURE PERFORMANCE – Christoph Blankenburg – Rennsteig Flimmern 2
(Lecture Performance zur Videoarbeit „Rennsteig Flimmern 2“ (100 min, Farbe, DCP, 16:9, stereo, 2019) und Musik zur Finissage der Ausstellung)
Die experimentellen Wanderfilme Rennsteig Flimmern I & Rennsteig Flimmern II beschäftigen sich mit der kulturellen Verortung des Rennsteigs sowie dem dokumentarischen Eintauchen in das Themengebiet Wald und dessen Stereotypen. Eine künstlerische Annäherung an die “Runst” – dem Abwandern des Rennsteigs — lotet dabei einen neuen Bereich aus. Der Fokus auf dem Performativen untersucht die Grenze zwischen Eingriff und Authentizität. christophblankenburg.blogspot.com
Ausstellungsdaten: Samstag, 4. Mai bis Samstag, 22. Juni 2019
Zur Galerie Eigenheim
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