post-title Berlin – L.A. Trilogie # III | LOS ANGELES | 68 projects | 12.03.– 16.04.2016

Berlin – L.A. Trilogie # III | LOS ANGELES | 68 projects | 12.03.– 16.04.2016

Berlin – L.A. Trilogie # III | LOS ANGELES | 68 projects | 12.03.– 16.04.2016

Berlin – L.A. Trilogie # III | LOS ANGELES | 68 projects | 12.03.– 16.04.2016

bis 16.04. | #0418ARTatBerlin | 68 projects freut sich, ab dem 12. März die Gruppenausstellung „Los Angeles“ als dritten und letzten Teil der Berlin–L.A. Trilogie, mit Marcel Buehler, Hans Diernberger, Veronika Kellndorfer, Anna McCarthy, HansChristian Schink und David Zink-Yi zu zeigen.

Alle Künstler waren zu Gast in der Villa Aurora oder im MAK Schindler Artists in Residence Program in Los Angeles.

Berlin und Los Angeles, Los Angeles und Berlin – beide Städte, so schreibt Oliver Zybok in seinem kürzlich erschienen Artikel California Dreaming*1, gehörten zu den weltweit wichtigsten Kunstmetropolen mit einem fast ungeahnten künstlerischen Potential. Sie seien geprägt durch einen größtmöglichen gestalterischen Freiraum wie auch eine bisher kaum gekannten Weltoffenheit, verbunden durch eine lange Tradition des kulturellen Austauschs in beide Richtungen über den
Atlantik.

Für alle in der Berlin-L.A. Trilogie gezeigten Künstlerinnen und Künstler in 68projects waren Berlin oder Los Angeles eine bis zu dreimonatige Heimat auf Zeit. Beide Städte fungierten ganz individuell als Inspirationsquellen und Orte der Konzentration, eingebettet in ein Forum intellektueller Debatten und Begegnungen. Zybok bringt auf den Punkt, was in der Ausstellungsserie in einem kleinen Massstab aufgezeigt wird: „Überregionale Einflüsse, seien sie durch die Herkunft oder zahlreiche Reisen bestimmt, prägen künstlerische Prozesse heute maßgeblich.“*2

Die als Malerin ausgebildete Künstlerin Veronika Kellndorfer führte 2003 ihre Untersuchungen zum Thema „Raum, Stadtraum, Wohnraum als realen Ort und Fiktion“ fort. Während ihres Aufenthaltes in L.A. entstand eine Reihe von Aufnahmen ikonischer Privatbauten der Moderne. Statt diese jedoch in repräsentativen Weitwinkelansichten festzuhalten, konzentrierte sich Kellndorfer auf intime Details und verhandelt dabei unterschiedliche Konzepte von Innen- und Außenraum, von Hülle und Innerem. Als Siebdruck auf Glas gedruckt, evoziert das Trägermaterial einerseits eine Parallele zum konstruktiven Element der Fensterscheibe, andererseits erinnert es an einen Filmstill mit traumhaften Konnotationen.
Auch in den Fotografien von Hans-Christian Schink und David Zink-Yi steht die Stadt im Zentrum.

Beide zeigen diese jedoch als „Nutzlandschaft“, geprägt von Verkehr, Parkplätzen sowie von rein funktionaler und zweckmässiger Architektur. Auffallend bei beiden ist die Verweigerung der Idealisierung der Stadt – kein „California Dreaming“. Schink erkundete die Peripherie der Metropole und portraitiert sie präzise, jedoch mit der Distanz eines Fremden. Auch die L.A.-Nachtbilder waren zunächst der Versuch, sich aus der Ferne einen Überblick zu verschaffen, um dann durch die fotografische Vergrößerung von identifizierbaren Details aus dem Lichtermeer heraus, sich die Stadt zu
erschließen.

Zink-Yi, der sich in seinem Werk mit universellen Fragestellungen zu Identität und Weltbild auseinandersetzt, suchte nicht die distanzierte Außenperspektive, sondern tauchte tief in das Geflecht der ihm fremden Stadt ein und zeigt einen der zahllosen Parkplätze Downtown L.A.. Geprägt von nichtssagender Architektur und Abfall fallen an diesem gesichtslosen Ort nur die Palmen ins Auge – diese eindrückliche Zwischenebene, die die Stadt nachhaltig prägt: Explosionen von Palmwedeln auf prekär dünnen Stämmen zwischen Skyline und Himmel.

Dass ein Auslandsaufenthalt auch ein Moment des Innehaltens und der Selbstüberprüfung sein kann, verdeutlichen die Collagen von Marcel Buehler: „Die halbe Reise“ ist ein über 200 Blätter umfassender collagierter Rückblick – eine Reflexion und ein Ausblick, Ideenspeicher und Selbstüberprüfung, ein Kommentar zur eigenen Arbeit.

Haben die Fotografien von Kellndorfer, Schink und Zink-Yi eines gemein, dann ist es die Abwesenheit von Menschen, der Bewohner von Los Angeles. Ihnen, den Los Angelenos, ist der 2012 entstandene Film „N like Nancy“, von Hans Diernberger gewidmet. In Form einer Vox Pop lässt Diernberger eine Vielzahl von Passanten zu den verschiedensten Themen von den poshen Filmfestivals bis hin zu den Schattenseiten in Downtown L.A. zu Wort kommen. Entstanden ist ein eigenwilliges Portrait einer lebhaften und vermeintlich unbekümmerten Metropole und ihrer Einwohner. Nicht die Bewohner oder die Stadt selbst, sondern ein Idol des deutschen Films hat Anna McCarthy 2014 ins Zentrum ihres Kurzfilms „Fassbinder in LaLaLand“ gesetzt: Erzählt wird die Geschichte einer Frau in L.A., die vorgibt Fassbinder zu sein. Anlässlich ihres Geburtstages gibt sie, oder besser Fassbinder, auf bayrisch mit starkem amerikanischem Akzent das erste Interview seit 33 Jahren…

*1 Oliver Zybok, „California Dreaming. Kalifornische Kunst seit 1945“, in: Kunstforum International, Bd. 238, Februar/März 2016, S. 32- 67.
*2 Ebd.

Berlin – L.A. Trilogie
I Chris Engman, Landscapes: 27.11.2015 – 23.01.2016
II Michael John Kelly, Language: 30.01. 2016 – 05.03.2016
III Gruppenausstellung, Los Angeles: 12.03.2016 – 16.04.2016

Vernissage: Samstag, 12. März 2016, 18 – 21 Uhr. Die Künstler/innen werden zur Eröffnung anwesend sein.

Ausstellungsdaten: Samstag, 12. März bis Samstag, 16. April 2016

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Bildunterschrift: David Zink-Yi, Ohne Titel (Detail), C-Print auf Dibond, 2005. 50 x 100 cm.

Gruppenausstellung Los Angeles – 68 projects – ART at Berlin

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